Rückblick – Mercedes-Benz E-Klasse (2024), macht die S-Klasse überflüssig
Die E-Klasse in Kürze
Die Mercedes-Benz E-Klasse erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Kein Wunder also, dass Mercedes-Benz immer wieder alle Register zieht, um den ‚E‘ zu etwas Besonderem zu machen. Die jüngste Generation der E-Klasse macht besonders große Fortschritte bei der Digitalisierung und Elektrifizierung. Optisch nähert sich das Modell mehr und mehr einer S-Klasse an. Aber all das hat einen hohen Preis. Die Mercedes-Benz E-Klasse Limousine gibt es ab 71.700 Euro und das T-Modell kostet mindestens 74.000 Euro. Das E-Klasse T-Modell gibt es auch als All-Terrain, ein Kombi mit Schlammstiefeln und erhöhter Bodenfreiheit. Preisschild: mindestens 84.000 €.
MERCEDES-BENZ E-KLASSE (2024) macht die S-Klasse überflüssig – REVIEW – AutoRAI TV
Abmessungen Mercedes-Benz E-Klasse
Die neue Mercedes-Benz E-Klasse ist 4,95 Meter lang, 1,88 Meter breit und 1,47 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,96 Meter. Das Kofferraumvolumen der Limousine beläuft sich auf 370 Liter. Sie wollen mehr Platz? Dann nehmen Sie den Kombi, der 460 (je nach Version) bis sogar 1.675 Liter fasst. Dank ihres Radstandes von fast drei Metern bietet die E-Klasse ein bemerkenswertes Raumangebot. Nicht nur vorne, sondern auch hinten. Sie können Ihre Beine fast vollständig ausstrecken. Das bedeutet, dass die E-Klasse wieder perfekt als Taxi nutzbar ist, aber auch, dass Sie als Privatperson ein Auto kaufen, in dem es nicht an Platz mangelt.
Als Fahrer haben Sie 5 mm mehr Kopffreiheit als beim Vorgängermodell. Die Fondpassagiere profitieren vom 2 cm längeren Radstand: Die Kniefreiheit und die maximale Beinfreiheit sind um 10 bzw. 17 mm gewachsen. Die hintere Ellbogenbreite hat sich noch weiter vergrößert: Sie beträgt jetzt 1.519 mm. Das ist ein Plus von 25 mm und liegt fast auf dem Niveau der S-Klasse.
Annehmlichkeiten in der E-Klasse
An Luxus mangelt es auch in der neuen E-Klasse nicht. Das Interieur ist wunderschön verarbeitet, sieht aber andererseits auch recht geschäftig aus. Es ist einfach eine Menge los. Die E-Klasse, die wir fahren, ist mit dem MBUX Superscreen ausgestattet. Wenn die E-Klasse mit dem optionalen Beifahrerdisplay ausgestattet ist, erstreckt sich die große Glasfläche des MBUX Superscreens bis zum zentralen Display. Mit anderen Worten: Das gesamte Armaturenbrett fungiert dann als Display.
Atmosphärische Beleuchtung in der Mercedes-Benz E-Klasse
Bei der Ambientebeleuchtung ist Mercedes-Benz Herr und Meister. Die Vorderseite des Armaturenbretts wird durch das Lichtband der aktiven Ambientebeleuchtung beleuchtet. Sie verläuft in einem weiten Bogen von der Windschutzscheibe über die A-Säulen bis zu den Türen. Besonders am Abend sieht das phänomenal aus, aber es lenkt auch ab. Das liegt daran, dass der Lichtbalken in der Windschutzscheibe reflektiert. Damit kann man zwar gut leben, aber es fällt doch auf. Neu in der E-Klasse ist die Sound-Visualisierung, bei der sich die Ambiente-Beleuchtung mit der Musik bewegt, sowie der sprechende Radiosender. Kann Spaß machen, besonders bei einem Song mit einem schönen Beat. Die Kombination aus einem exzellenten Soundsystem und dieser Klangvisualisierung sorgt für gemütliche Momente im Auto.
Selfie-Kamera in einer E-Klasse?
Ebenfalls bemerkenswert: die E-Klasse hat eine Selfie-Kamera. Diese Kamera ist für Meetings unterwegs geeignet. Übrigens müssen Sie dann stillstehen, um bestimmte Funktionen zu nutzen. Im Grunde können Sie also auch von Ihrer E-Klasse aus an einem Team-Meeting teilnehmen. Das Navigationssystem unterstützt Sie mit verschiedenen Tools, z. B. über das Head-up-Display oder mit der Kameraansicht auf dem großen Touchscreen in der Mitte des Fahrzeugs. Das funktioniert in der Praxis sehr gut.
3D-Instrumente
Sie übersehen ein digitales Kombiinstrument mit gestochen scharfen Grafiken. Ein einzigartiges Merkmal ist die 3D-Funktion. Auf Knopfdruck haben Sie einen 3D-Effekt vor sich, bei dem eine tatsächliche Tiefe auf dem Display erzeugt wird. Gut gemacht von diesen Deutschen. Die E-Klasse hat noch mehr zu bieten. Fast schon zu viel, aber was auffällt, ist, dass vieles – auch noch in dieser Preisklasse – aus der Optionsliste kommen muss.
Für das Premium Plus-Paket zahlen Sie zum Beispiel 11.495 €. Das ist der Preis für eine junge gebrauchte Schräghecklimousine des A-Segments. Was genau bekommen Sie also für diese fetten 11 Riesen? Zumindest ein Keyless-Go Comfort-Paket, ein hervorragendes Burmester 4D-Surround-Sound-System, Akustikglas, eine aktive Ambientebeleuchtung, den bereits erwähnten MBUX Superscreen, Digital Light mit Projektionsfunktion, den MBUX Innenraumassistenten, ein 3D Driver Display, ein Head-up-Display, eine Thermotronic 3-Zonen-Klimaautomatik, einen beleuchteten Kühlergrill und das Energising-Paket. Andererseits ist das auch eine ganze Menge.
Fahrerassistenzsysteme
Für Fahrassistenzsysteme müssen Sie immer noch extra bezahlen. Das Fahrassistenz-Paket Plus kostet 2.541 € und bietet unter anderem folgende Systeme:
- Abstandsassistent Distronic
- Notbremsassistent
- Spurassistent
- Assistent für den toten Winkel
- Assistentin der Lenkung
- Stauassistent
- Erweiterter automatischer Neustart in Dateien
- Aktiver Geschwindigkeitsbegrenzungs-Assistent
- Routenbasierte Geschwindigkeitsanpassung
- Pre-Safe Impulse – seitwärts
Elektrifizierung der E-Klasse
Wir haben es am Anfang dieses Mercedes-Benz E-Klasse Testberichts kurz angesprochen: die Elektrifizierung. Jede E-Klasse ist grundsätzlich elektrifiziert. Jedes ‚E‘ ohne Stecker verfügt nämlich über einen Startergenerator mit einer Leistung von 17 kW (23 PS) und einer Zugkraft von 205 Nm. Das Angebot der E-Klasse besteht hauptsächlich aus Plug-in-Hybriden. Diese können standardmäßig 11 kW 3-Phasen-Ladung verarbeiten. Optional ist dies sogar mit 55 kW DC-Schnellladung möglich. Das kostet Sie allerdings extra, nämlich 605 €.
Die Mercedes-Benz E-Klasse gibt es als
E300de PHEV Diesel
- Mit 145 kW (197 PS) Dieselkraft und 95 kW (129 PS) Elektromotor
- 2,0-Liter-Vierzylinder
- Automatisches Getriebe 9G-Tronic
- 78.000 Euro
E400e PHEV Benzin
- Mit 185 kW (252 PS) Dieselkraft und 95 kW (129 PS) Elektromotor
- 2,0-Liter-Vierzylinder
- Automatisches Getriebe 9G-Tronic
- 91.000 Euro
E450 4Matic Benzin
- Mit 280 kW (381 PS) Benzin- und 17 PS (23 PS) Elektromotor
- 3,0-Liter-Vierzylinder
- Automatisches Getriebe 9G-Tronic
- 115.000 Euro
E450d 4Matic Diesel
- Mit 270 kW (367 PS) Benzin- und 17 PS (23 PS) Elektromotor
- 3,0-Liter-Vierzylinder
- Automatisches Getriebe 9G-Tronic
- 122.000 Euro
Mercedes-Benz E 300e Plug-in-Hybrid Benzin
Die E-Klasse, die wir fahren, ist besser als ein E 300e Plug-in Hybrid mit Benzinmotor. Der Antriebsstrang besteht aus einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit Turboaufladung, der 150 kW (204 PS) und 320 Nm Zugkraft leistet. Ergänzend zu diesem Benzinmotor baut Mercedes-Benz einen 95 kW (129 PS) starken Elektromotor mit 440 Nm Drehmoment ein. Daraus ergibt sich eine Systemleistung von 230 kW (313 PS) mit einem Systemdrehmoment von nicht weniger als 550 Nm. Das reicht für eine Höchstgeschwindigkeit von 236 km/h und eine 0-100-Zeit von 6,4 Sekunden. Die Größe des Akkus ist bemerkenswert: 25,4 kWh! Damit kommt diese E-Klasse auf dem Papier auf eine elektrische Reichweite von 116 Kilometern (WLTP). Rechnen Sie in der Praxis mit etwa 80 Kilometern, je nach Bedingungen. Der E 300e wiegt 2.210 Kilogramm. Auch beim Fahren spüren Sie das höhere Gewicht des Fahrzeugs, vor allem bei Kurvenfahrten. Geschaltet wird mit einem 9G-Tronic Automatikgetriebe.
Wie fährt sich eine Mercedes-Benz E-Klasse?
Wenn Sie eine E-Klasse mit einem Audi A6 oder einem BMW 5er vergleichen, ist der Benz bei weitem die bequemste Wahl. Ein BMW oder Audi bietet nur ein bisschen mehr Dynamik, aber das Plus an Komfort ist für viele ohnehin Grund genug, sich für den ‚E‘ zu entscheiden. In Bezug auf die Lenkung ist es ein etwas zurückhaltenderes Auto, aber in Bezug auf die Annehmlichkeiten und den Luxus verwöhnt dieses Auto Sie vollkommen. Auch das Design wird in diesem Segment eine Rolle spielen. In der Tat sind der A6, der 5er oder die E-Klasse allesamt Molochs von Autos. Nur billige Modelle sind nicht mehr billig. Sie sind gut. Sehr gut sogar. Hätte Mercedes-Benz diesem ‚E‘ ein S-Klasse Abzeichen aufgeklebt, hätten wir es auch geglaubt. Sie müssen bedenken, dass eine S-Klasse die Messlatte in Sachen Luxus und Fahrkomfort noch höher legt…