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Rückblick – Eine Woche Leben mit einem Widder 1500 (2025)

Mai 22, 2025

Was haben Sie eigentlich von einer solchen Abholung?

Wir stellen fest, dass das Phänomen Pick-up noch lange nicht von allen verstanden wird. Und das, obwohl er einer der beliebtesten Nutzfahrzeugtypen weltweit ist. Das liegt vor allem an seiner Vielseitigkeit. Natürlich kombiniert ein moderner Pick-up die Fähigkeiten eines Nutzfahrzeugs mit dem Komfort eines Pkws. Statt eines Firmenwagens für die Arbeit und eines Personenwagens für die Freizeit brauchen Sie nur noch ein Fahrzeug. So ist ein Pick-up sogar platzsparend, anstatt eine „viel zu große Karosserie“ zu sein.

Können Sie damit auch ganz normal einparken?

Zugegebenermaßen kann das Parken mit einem Full-Size-Pick-up wie dem Ram 1500 eine Herausforderung sein. Unser Test-Ram 1500 ist 5,9 Meter lang, etwa zwei Meter breit und knapp zwei Meter hoch. Parkgaragen können daher einfach zu niedrig sein (die gängigste ist eine Durchfahrtshöhe von zwei Metern, das reicht also gerade so) und mit der Länge müssen Sie auch rechnen. Die Breite ist nicht so schlimm. Heutzutage gibt es viele normale Mittelklassewagen, die ebenfalls (fast) zwei Meter breit sind.

Trotzdem hatten wir während der Testwoche keine Probleme beim Parken. Wegen der Länge des Weges muss man manchmal ein oder zwei Mal extra überqueren und hin und wieder war der erste beste Platz nicht sofort geeignet. Aber nicht ein einziges Mal mussten wir am Zielort wirklich nach einem Platz suchen. Dank der Parksensoren und einer Vielzahl von Kameras können Sie auch genau sehen, wie viel Platz Sie um sich herum noch haben und ob sich etwas direkt neben dem Pick-up befindet.

Übrigens ist unser Ram 1500 auch der größte Pick-up-Typ, der in Europa noch „üblich“ ist. Modelle wie der Ford Ranger sind viel handlicher.

Was kostet eine solche Abholung eigentlich, vor allem jetzt, wo Sie bpm bezahlen?

Zunächst bestimmt natürlich der Typ des Pick-ups den Preis. Wie bei anderen Fahrzeugtypen gibt es günstige und teure Modelle. Nehmen wir den beliebten Ram 1500 als Beispiel. Wir gehen weiter von der Doppelkabine und der kurzen Ladebox aus, also der beliebtesten Konfiguration in Bezug auf die Karosserie. Außerdem wird oft eine etwas luxuriösere Version, wie der Laramie, gewählt.

Sie können ein etwa zehn Jahre altes Exemplar in den Niederlanden ab knapp 30.000 Euro finden. Dabei handelt es sich bereits um ziemlich luxuriöse Versionen wie den Laramie, denn echte Basisversionen sieht man in Europa nicht viele. Wenn der Pick-up zwanzig Jahre alt oder älter ist, können Sie ein anständiges Exemplar schon für 5.000 Euro finden. Ein nagelneues Exemplar ist natürlich viel teurer. Vor allem jetzt, wo Sie auch für Nutzfahrzeuge die bpm zahlen müssen.

Da es sich um Grauimporte handelt, ist der Preis oft auf Anfrage zu erfahren. Mit freundlicher Genehmigung des Importeurs KW Automotive können wir jedoch eine ziemlich genaue Angabe machen. Letztes Jahr konnte ein 1500 Laramie noch ab etwa 65.000 Euro bestellt werden. Mit dem Auslaufen der bpm-Befreiung wird derselbe Pick-up im Jahr 2025 rund 93.000 Euro kosten. Dabei wird das graue Nummernschild vorausgesetzt, denn wenn Sie ihn als normalen Pkw anmelden, fällt der bpm noch schlechter aus. In diesem Fall gelten leicht abweichende Tarife. Glücklicherweise haben einige Importeure noch einen Vorrat an bpm-freien Autos, die bereits Ende letzten Jahres zugelassen wurden. Schlagen Sie also schnell zu, wenn Sie interessiert sind.

Wie viel zahlen Sie an Kfz-Steuer?

Natürlich hängt das auch vom jeweiligen Pick-up ab, aber nehmen wir unseren Ram 1500 als Beispiel. Unser Testexemplar – ein luxuriöser 1500 Limited Night Edition – hat ein Zulassungsgewicht von 2.435 kg und gehört damit zu den schwereren Modellen in diesem Segment. Ausgehend von einem grauen Nummernschild bedeutet das eine Kfz-Steuer von 214 Euro pro Quartal. Ein Durchschnittswert, da der genaue Betrag je nach Provinz leicht variiert. Zum Vergleich: Bei einem durchschnittlichen Transporter mit einem Zulassungsgewicht von etwa 2.000 kg kommen Sie auf etwa 180 Euro pro Quartal.

Eine solche Abholung muss doch eine Menge kosten, oder?

Natürlich variiert das auch wieder je nach Pick-up-Modell, aber wirklich sparsam sind sie nicht. Am Ende unserer Testwoche (mit einer Variation von Autobahnen, N-Straßen und auch einigen Stadtkilometern) zeigte der Bordcomputer einen durchschnittlichen praktischen Verbrauch von 12,2 l/100 km (1 zu 8,2) an. Um das zu relativieren: Ein Van der gleichen Größe schafft auch leicht 1 zu 10.

Außerdem vergessen Sie dank des großen Kraftstofftanks schnell den Verbrauch – solange Sie nicht zum Tanken stehen. Laut Bordcomputer kommen wir mit einem vollen Tank 970 Kilometer weit. Basierend auf unserem praktischen und theoretischen Verbrauch ist dies eine realistische Schätzung. Außerdem hat unser Testexemplar noch den Standard-Benzinmotor. Wenn Sie Autogas haben, macht das schon einen großen Unterschied bei den Kraftstoffkosten.

Können Sie damit Umweltzonen betreten?

Zunächst einmal gelten die regulären Umweltzonen in den Niederlanden nur für Dieselfahrzeuge. Solche Pick-ups werden fast immer mit Benzin und/oder Flüssiggas betrieben und dürfen daher einfahren. Wenn sie einen Dieselmotor haben, gelten die gleichen Einfahrtsregeln wie für alle anderen Dieselfahrzeuge. Neben Umweltzonen gibt es auch Null-Emissions-Zonen speziell für Nutzfahrzeuge. Diese müssen Sie möglicherweise berücksichtigen.

Ob Sie in eine Null-Emissions-Zone einfahren können, hängt davon ab, wie Sie den Pick-up benutzen. Die tatsächliche Nutzung des Pick-ups ist ausschlaggebend, nicht seine Zulassung bei der RDW. Mit anderen Worten: Wenn Sie den Pick-up mit grauen Kennzeichen fahren und ihn als Firmenwagen nutzen, können Sie nicht in eine Null-Emissions-Zone einfahren, genau wie jeder andere Firmenwagen mit Benzinmotor (es gibt übrigens auch vollelektrische Pick-ups). Wenn Sie den Pick-up jedoch als Privatfahrzeug fahren, dann haben Sie wie jeder andere Pkw nichts mit Null-Emissionszonen zu tun.

So praktisch ist ein Ram 1500

Um zum Anfang dieser Geschichte zurückzukehren: Ein moderner Pick-up bietet wirklich das Beste aus beiden Welten. Beginnen wir mit dem Nutzfahrzeugteil, am Beispiel unseres Ram 1500. Die Nutzlast für diese Version beträgt stolze 900 Kilogramm und Sie können bis zu 3.500 kg an den Haken nehmen. Eigentlich sind es sogar 5.200 kg, aber diese 3.500 kg sind eine europäische gesetzliche Grenze.

Dank der offenen Ladebox spielt es kaum eine Rolle, wie groß Ihre Ladung ist. Sie kann hinten oder oben ein wenig überstehen, während Sie bei einem Transporter manchmal mit der Ladeöffnung oder der Höhe des Laderaums zu kämpfen haben. Dann hat unser Beispiel-Pick-up nur die „Standard“-Ladebox. Es sind auch verlängerte Varianten erhältlich (ob im Tausch gegen eine kürzere Kabine oder nicht). Unser Testwagen hat – optional – Ablagefächer in den hinteren Kotflügeln. Sie bieten Platz für 68 kg Gepäck pro Behälter und sind wasserdicht, so dass sie leicht abgewaschen werden können. Ein Fassungsvermögen in Litern wird nicht angegeben, aber im Fond eines A-Segment-Schrägheckwagens passt manchmal weniger hinein. Es gibt eine weitere bewegliche Trennwand im Kofferraum, die Sie auch herausnehmen und als Arbeitstisch verwenden können.



















Pick-ups sind auch im Inneren oft voller cleverer Ablagemöglichkeiten. Nur einige Beispiele aus unserem Ram: Die Rücksitze lassen sich leicht umklappen, um einen zusätzlichen Laderaum zu schaffen. Wenn die Sitzbank in Position ist, gibt es einen weiteren Stauraum unter dem Sitz, der ebenfalls in der Größe verstellbar ist. Außerdem gibt es Staufächer im Kabinenboden, die zur einfachen Reinigung herausnehmbar sind. Die Mittelkonsole und das Armaturenbrett bieten ebenfalls zahlreiche Ablagemöglichkeiten. In dieser Hinsicht ist der Innenraum so praktisch wie ein MPV – oder dank der quadratischen Karosserieform sogar noch praktischer. Selbst mit fünf erwachsenen Insassen hat jeder ausreichend Platz.










So luxuriös ist ein Pick-up

Der Luxus an Bord hängt ganz von der Version ab, die Sie kaufen. Sie können es so luxuriös machen, wie Sie wollen. Von recht einfachen Versionen, die mit einem einfachen Van vergleichbar sind, bis hin zu Modellen, die einem Luxus-SUV nicht unähnlich sind. Unser Testwagen gehörte zur letzteren Kategorie. Von schönen Massagesitzen bis hin zu einem eigenen Infotainment-Bildschirm für den Beifahrer fehlt es Ihnen an nichts. Auch die Verarbeitung und die Materialien lassen nichts zu wünschen übrig.



















Wie fährt sich so ein Ram 1500?

Überraschend gut. Ja, man merkt, dass man mit einem großen Fahrzeug unterwegs ist, aber was den Fahrkomfort und die Straßenlage angeht, steht er einem normalen SUV in nichts nach. Wenn Sie sich erst einmal an die Abmessungen gewöhnt haben, fährt der Ram bemerkenswert straff und wendig durch den Verkehr. Mehr über die Fahreigenschaften des Ram 1500 können Sie in diesem früheren Bericht lesen.

Dank der (sehr) hohen Sitzposition haben Sie außerdem einen hervorragenden Überblick über die Straße. Auch die Rundumsicht ist erstaunlich gut, gerade dank der quadratischen Karosserie mit ziemlich großen Fenstern. Okay, Dinge, die wirklich direkt neben Ihnen liegen, wie z.B. Bürgersteige, erfordern ein wenig Aufmerksamkeit. Andererseits: Sie lernen schnell, den Pick-up richtig zu positionieren und in modernen Autos beobachten Sensoren und Kameras Sie.

Außerdem: Beim Rechtsabbiegen können wir den Radweg entlang der Straße viel besser sehen als in einem durchschnittlichen modernen Mittelklassewagen mit seinen dicken Fenstergittern. In einem Kleintransporter sehen Sie kaum, was um Sie herum passiert, und Sie hören auch nichts davon. Wer immer noch behauptet, dass diese Art von Pick-ups zu unübersichtlich für die Stadt sind, ist offensichtlich selbst noch nie einen gefahren.

Fazit nach einer Woche Ram 1500 in den Niederlanden

Das bedeutet eine Woche lang nirgendwo parken und tägliches Tanken, dachten wir im Voraus. Glücklicherweise stellte sich das als gar nicht so schlimm heraus. Das Einparken und Manövrieren an engen Stellen ist überraschend einfach und mit Autogas sind auch die Kraftstoffkosten überschaubar. Außerdem gibt es heutzutage auch elektrifizierte Modelle. Dazu kommen die hervorragende Übersicht über den Verkehr, der wunderbar komfortable Innenraum und das beeindruckende Aussehen – jetzt wissen wir, warum diese Pick-ups so beliebt sind.