Rückblick – Cupra Born VZ (2025) – So hätte es von Anfang an sein sollen
326 Pferdestärken an den Hinterrädern
Mit 240 kW (326 PS) und Hinterradantrieb bringt der Cupra den Born auf Trab. Das merken Sie sofort. Er sprintet in 5,6 Sekunden auf 100 km/h und mit einer begrenzten Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h wird es Ihnen in den Niederlanden an nichts mangeln. Auch die Federung wurde in die Hand genommen. Der Cupra ist serienmäßig mit sportlichen Torsionsstabilisatoren, adaptiven Dämpfern (DCC) und klobigen 20-Zoll-Rädern ausgestattet. Dadurch fühlt sich der Wagen etwas straffer an als ein normaler Born, der ohnehin kein Weichei ist. In Kurven gibt es weniger Wankneigung und die Rückmeldung über das Lenkrad ist besser. Vor allem in den schärferen Fahrmodi – Performance oder Cupra Mode – wird das Ganze lebendig: Die Dämpfer straffen sich, die Lenkung wird schwerer, die ganze Kraft wird freigesetzt und Sie spüren deutlich, dass Sie etwas Sportliches fahren.



Nicht nur schnell
Der Born VZ erhält das bekannte 79-kWh-Batteriepaket des Volkswagen Konzerns, mit dem er auf dem Papier bis zu 586 Kilometer weit kommt. Während unserer Testwoche – im März, bei wechselhaftem Wetter – erreichten wir mühelos 500 Kilometer mit einer vollen Ladung. Sie müssen also nicht ständig auf Ihre Reichweite im schnellen Born achten.
Und auch an einem Schnellladegerät geht alles glatt: Dank einer Ladeleistung von bis zu 185 kW ist der Akku in 26 Minuten von 5% auf 80% aufgeladen. Tolle Zahlen, mit denen Sie ohne lange Ladepausen zu Ihrem Urlaubsziel in Südeuropa fahren können. Das Aufladen zu Hause oder an einer öffentlichen Säule ist mit 11 kW möglich.



Sennheiser
Auch innen ist dieser Born anders als Sie es gewohnt sind. Die Schalensitze mit Karbonverkleidung, die vom italienischen Hersteller Sabelt bezogen werden, bieten guten Seitenhalt, wie Sie es von einem Sitzhersteller erwarten, der auf der Rennstrecke zu Hause ist. Und doch überraschen sie: Sie sind bequemer, als Sie es von Sabelt-Sitzen erwarten würden. Mit einer durchschnittlichen Statur können Sie mühelos lange Fahrten darin machen. Wenn Sie eine breitere Statur haben, werden Sie feststellen, dass die Sitze etwas eng sind und Sie sollten diese Option beiseite lassen. Leider können Sie die Sitze nicht wirklich tief stellen – etwas, das echte sportliche Fahrer enttäuschen wird.



Technologie
Das Großbild-Infotainment-System ist klar und schnell. Ein großer Unterschied zu dem, als wir den Born vor drei Jahren zum ersten Mal gefahren sind. Außerdem funktioniert die beleuchtete Touch Bar jetzt gut – etwas, das wir früher ebenfalls kritisiert hatten.
Wenn Sie sich für das optionale VZ-Paket entscheiden, erhalten Sie unter anderem ein großes Panoramadach, ein Head-up-Display mit Augmented Reality und ein schlammiges Sennheiser-Audiosystem mit zehn Lautsprechern und einem fetten Subwoofer. Das Klangerlebnis ist geräumig, aber meist sehr dick und sumpfig. Genau das, was Sie sich von einem elektrischen Hot Hatch wünschen, in dem wenig klassische Musik gespielt wird.

Fahrassistenzsysteme
Wie viele moderne Autos ist auch der Born VZ vollgepackt mit Fahrhilfen. Denken Sie an den adaptiven Tempomat, den Spurhalteassistenten, den Seitenassistenten, die Verkehrszeichenerkennung und sogar den Remote Park Assist, mit dem Sie das Auto über Ihr Smartphone selbstständig einparken lassen können. Das funktioniert gut, aber einige Systeme sind ein wenig zu präsent. Der Lenkassistent zum Beispiel mischt sich immer noch gerne ein, wenn Sie es nicht erwarten. Das ist unangenehm, wenn Sie das Lenken auf dieser einen kleinen Deichstraße einfach nur genießen wollen. Zum Glück können Sie viele Dinge mit zwei Fingertipps abschalten.



Woran erkennen Sie diese VZ-Version?
Äußerlich ist der Unterschied zum regulären Born subtil, aber für denjenigen, der genau hinschaut, offensichtlich genug. Der VZ ist niedriger auf den Beinen, mit aerodynamischen, aber sportlichen 20-Zoll-Felgen und dunklen Akzenten. Der Testwagen hat eine tief dunkelgrüne Farbe (‚Dark Forest‘), kombiniert mit schwarzen und kupferfarbenen Details. Das steht ihm gut – dezent, aber mit einem Hauch von Aggression.

Praktischer als Sie vielleicht denken
Der Born VZ ist ein Fünfsitzer mit einem nutzbaren Kofferraum von 385 Litern. Nicht der größte in seiner Klasse, aber ausreichend für den täglichen Gebrauch. Der Rücksitz kann in Teilen umgeklappt werden. Dank des großen Radstandes ist die Beinfreiheit im Fond großzügig. Erwachsene können dort ohne Probleme sitzen – auch mit langen Beinen. Kinder haben also wenig zu meckern.

Fazit
Unserer Meinung nach ist der Cupra Born VZ die Version, die es von Anfang an hätte geben sollen. Wo frühere Versionen ein wenig zwischen sportlich und vernünftig schwankten, ist dies ein Elektroauto, das eine klare Entscheidung trifft. Hinterradantrieb, 326 PS, eine straffe Lenkung, feste Sitze und ein Sportfahrwerk – das passt alles zusammen.
Gleichzeitig bleibt er aber genauso alltagstauglich. Die Reichweite ist ausgezeichnet, der Komfort an Bord – im richtigen Fahrmodus – ist gut und Sie können ihn genauso gut zur Arbeit wie zu einem kurvenreichen Bergpass in den Alpen mitnehmen.
Hätte er ein bisschen mehr Kraft haben können? Ja, das hat er. 340 PS sind zwar keine schlechte Leistung, aber für ein ‚Performance-EV‘ und eine 0-100-Zeit unter vier Sekunden erwarten Sie heutzutage mindestens 400 PS oder (viel) mehr. In dieser Hinsicht ist der Born VZ ein temperamentvolles Elektroauto, aber kein Star-Performer. Aber für diejenigen, die ein Elektroauto mit Charakter, Leistung und Zweckmäßigkeit suchen, ist der Cupra Born VZ ein Auto, das ganz oben auf der Liste stehen sollte.
Was kostet der Cupra Born VZ?
Sein Preis ist so spritzig wie seine Fahreigenschaften, mit einem Preisschild, das 49.990 Euro lautet. Ein saftiger Batzen Geld, denn für 41.990 Euro erhalten Sie eine 231 PS starke Version mit 551 Kilometern Reichweite, die natürlich weniger üppig gekleidet und etwas weniger spritzig ist, aber auch schön scharf fährt.
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