Rückblick – Audi Q5 Sportback (2022)
Coupé-SUVs
Wenn wir ein Modell zum zweiten Mal testen, ist es oft ein anderer Körperbau. Zum Beispiel eine Stations- oder eine Limousinenversion. Gerade bei einem beliebten Modell testen wir gerne mehrere Varianten. Denken Sie an den Golf 8 und den Golf Variant 8 . Aber Kombis testen wir immer weniger. Sie sind aus der Mode. Wir steigen immer häufiger in ein Coupé-SUV ein: ein SUV mit einer „sportlicheren“ Karosserie.
Audi Q5 Sportback
Audi hat ein neues hochbeiniges Coupé im Stall: den Q5 Sportback. Der neue Karosseriestil wird gerade auf den Markt kommen, bevor die völlig neue Generation des Q5 2024 auf die Straße kommt. Mit dem Q5 Sportback konkurriert Audi mit dem Mercedes-Benz GLC Coupé und dem BMX X4. Reich spät, denn der X4 war bereits 2014 unterwegs.
Was ist unterschiedlich?
Der Q5 Sportback unterscheidet sich in einigen Punkten vom normalen Q5. Die abfallende Dachlinie hattet ihr schon gesehen, aber sind euch die beiden Spoiler schon aufgefallen? Es gibt einen Spoiler über dem Heck, aber auch einen auf der Heckklappe. Schön und sportlich! Audi wird dem Namen Sportback sozusagen gerecht.
Verliert man mit so einer abfallenden Dachlinie nicht viel Platz?
Kurz gesagt: ja, ein bisschen. Hinten passen ’nur‘ 510 Liter, während in den regulären Q5 550 Liter. Und natürlich ist es weniger einfach, hohe Gegenstände mitzunehmen. In der Praxis kann man damit gut leben, oder man muss sein Auto wirklich regelmäßig als Umzugswagen nutzen. Dann greifen Sie vielleicht besser zum regulären Q5. Glücklicherweise reicht die Dachlinie weit genug nach hinten, sodass man als Mitfahrer im Fond nicht schnell mit dem Kopf auf das Dach schlägt. Jedenfalls nicht, wenn man 1,85 Meter groß ist. Dank eines Radstands von 2,82 Metern ist in der zweiten Sitzreihe viel Beinfreiheit.
OLED-Beleuchtung
Auch die Rückleuchten sind etwas anders als bei einem normalen Q5 und mit OLED-Technologie ausgestattet. Das haben wir noch nie bei einem Auto gesehen. Nettes Gimmick, denkt man sich, aber die OLED-Rückleuchten beeindrucken wirklich. Bei normalen Rücklichtern sieht man den Unterschied deutlich.
Die helle Oberfläche ist gestochen scharf. Es ist, als würde man einen 4k-OLED-Fernseher ansehen, bei dem das Bild rot ist. Sie können sogar den Kanal wechseln, denn als Besitzer können Sie sogar wählen, welche Lichtsignatur Ihr Q5 Sportback hat. Zur Auswahl stehen drei verschiedene Lichtdesigns und Signaturen. Wenn Sie das Auto in den Fahrmodus „Dynamic“ versetzen, sehen die Rückleuchten noch sportlicher aus. Rücklichter waren noch nie so interessant.
Typisch Audi
Das Interieur des Q5 ist typisch Audi: schnörkellos, sachlich und modern. Es strahlt Klasse aus und ist voll von hochwertigen Materialien. Im Q5 ist das MMI-Infotainmentsystem über einen 10,1-Zoll-Touchscreen schön flüssig zu bedienen. Wenn Sie laut „Hey Audi“ rufen, können Sie das System per Sprachbefehl in Betrieb nehmen. Im Innenraum stehlen die digitalen Instrumente – das Virtual Cockpit – die Show. Der Bildschirm ist fast so scharf wie die OLED-Rücklichter und schön groß: 12,3 Zoll. Infolgedessen benötigen Sie den Infotainment-Bildschirm nicht mehr für Ihre Navigation, da Sie die Karte von fast der Hälfte der Niederlande direkt vor sich sehen können.
Antriebsstrang
Die Preisliste des Q5 Sportback umfasst drei Antriebsstränge: die Plug-in-Hybridantriebe 40 TFSI (Mild-Hybrid) sowie 50 und 55 TFSI e. Der 204 PS starke 40 TFSI startet bei 67.194 Euro. Für drei Riesen mehr gibt Audi den Schlüssel zum 299 PS starken 50 TFSI e. Das ist unserer Meinung nach die logischste Wahl. 100 PS mehr für 3.000 Euro sind nicht verrückt. Außerdem verdienen Sie diesen Betrag innerhalb weniger Monate zurück, wenn Sie ihn regelmäßig an die Steckdose anschließen. Eigentlich ist der 50 TFSI e das Einstiegsmodell, wenn man es so betrachtet. Wer noch mehr PS will, bekommt den 367 PS starken und dick gekleideten 55 TFSI e für 82.861 Euro. Auch keine schlechte Wahl, wenn Sie sowieso vorhatten, die halbe Optionsliste zu überprüfen.
dicker Diesel
Aber wie man auf den Bildern schon gesehen hat, fahren wir keine dieser drei Varianten. Der böse dunkle Singleframe-Grill unseres Q5 Sportback trägt die Buchstaben SQ5. Ja, wir fahren die absolute Topversion, den SQ5 Sportback TDI.
TDI, sagst du? Ja, der SQ5 hat wieder einen Self-Debander. Ein ganz dicker, mit sechs Zylindern und nicht weniger als 341 PS. So ein dicker deutscher Diesel, das geht nicht mehr, oder? Nein das stimmt. Audi wird daher ab dem 1. April 2022 keine Diesel mehr in den Niederlanden verkaufen. Nicht wegen der Umwelt, sondern weil TDI-Blöcke einfach nicht mehr nachgefragt werden. Nur 1 % aller im vergangenen Jahr verkauften Pkw im Premiumsegment hatten einen Dieselmotor. Wir haben also die Ehre, uns vom SQ5 zu verabschieden.
Diesel sind teuer
Diesel verkaufen sich aufgrund des niederländischen Steuerklimas schlecht . Nicht, weil die Niederländer plötzlich so umweltbewusst geworden wären. Den SQ5 gab es (also bis 1. April) ab 122.000 Euro. Das Auto, das wir fahren, hat ein paar nette Optionen und kostet sogar über 140.000 Euro. Er hat zwar 26 PS weniger als der Plug-in-Hybrid 55 TFSI e. Dann müssen Sie Diesel sehr mögen, wenn Sie mehr als 40 Riesen Aufpreis dafür wollen.
König des Paares
Obwohl wir am besten verstehen, wenn Sie für einen Diesel etwas mehr bezahlen möchten. Wir testen Diesel noch kaum, aber im SQ5 erfahren wir wieder, warum sie so gut fahren. Vor allem, wenn sie sechs Zylinder mit 3 Liter Hubraum haben. Die Kraftentfaltung ist beeindruckend. Im SQ5 glaubt man manchmal, in einem Elektroauto zu sitzen, dank des fast sofort verfügbaren Drehmoments. Unten stehen ab 1.750 Umdrehungen pro Minute alle 700 Newtonmeter zur Verfügung.
Schmerzlich
Auch der Sound des 3,0-Liter-V6 ist nicht schlecht. Er ist und bleibt ein Diesel, aber ganz ehrlich: Er klingt großartig. Schön und tief, schwer und dunkelbraun, mit einer schönen Rolle. Dieser Sound kommt von zwei Auspuffrohren, die hinter der Stoßstange versteckt sind. Die Auspuffanlagen, die Sie sehen – vier glänzende Chromrohre – sind schmerzhaft gefälscht. Wer sich in Ingolstadt dafür entschieden hat, kann für uns sofort seinen Schreibtisch räumen. Vier Kunststoffrohre (das Chrom ist Kunststoff) mit vier deutlich sichtbaren Verschlusskappen, bei einer Performance-Version, macht Audi nicht. Ein weiterer Grund, auf den PHEV zu setzen, den es glücklicherweise nicht gibt.
schneller Junge
Glücklicherweise werden Sie hinter dem Lenkrad die gefälschten Auspuffanlagen bald vergessen. Vor allem, wenn man tief aufs Gas drückt und fest in den Sitz gepresst wird. Der Zähler erreicht 100 km/h in 5,1 Sekunden. Erst bei 250 km/h hört der große SUV auf zu beschleunigen.
Während unserer Testwoche sind wir keine (okay, wenige) Ampelsprints gefahren, haben aber vor allem den Komfort genossen, den ein starker Diesel bieten kann. Alles geht reibungslos, mühelos, mit zwei Fingern in der Nase. Und über die Reichweite haben wir noch gar nicht gesprochen. Bei vollem Tank zeigt der Bildschirm vor uns 1.000 Kilometer an. So können wir problemlos mit einem Tank von unserem Haus zur Audi-Zentrale in Ingolstadt fahren und den Ingenieur, der an den gefälschten Auspuffen gearbeitet hat, persönlich begleiten.