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Rückblick – Alfa Romeo Junior Elettrica (2025) – Der schönste Alfa seit Jahren?

Dezember 17, 2024

Ein typischer Alfa

Was das Design betrifft, ist der Junior Elettrica unverkennbar ein Alfa Romeo. Das Team in Turin hat den kompakten SUV – er ist 4,17 Meter lang – mit klaren Linien und erkennbaren Details ausgestattet, wie dem fast schon klassischen Alfa-Kühlergrill und den scharf geschnittenen Scheinwerfern. Auch innen strahlt der Wagen italienisches Flair aus: Das Armaturenbrett ist ganz auf den Fahrer ausgerichtet und mit einer digitalen Instrumententafel und einem zentralen 10,25-Zoll-Touchscreen ausgestattet. Die Materialien? Ebenfalls typisch italienisch – hochwertig und angenehm für das Auge.

Die Liebe zum Detail ist sofort erkennbar. So sind beispielsweise die Lüftungsdüsen wie ein vierblättriges Kleeblatt geformt – quadrifoglio – und die optionalen Sabelt-Sportsitze bieten hervorragenden Seitenhalt. Aber Vorsicht: Wenn Sie regelmäßig lange Fahrten unternehmen, sollten Sie diese coolen Sportsitze vielleicht lieber auslassen – sie sind eher für kürzere, sportliche Fahrten geeignet als für stundenlangen Komfort.

Scharf und erfrischend

Was macht einen Alfa Romeo zu einem echten Alfa? Genau, Fahrvergnügen. Darin enttäuscht der Junior sicherlich nicht. Mit 115 kW (156 PS) fühlt er sich geschmeidig und energisch an, obwohl er kein Flitzer ist. Für diese Art von Leistung sollten Sie sich für die Veloce-Version entscheiden, die 205 kW (280 PS) leistet und über ein Sperrdifferenzial verfügt.

Beim Junior dreht sich alles um das Fahrwerk. Obwohl er seine Plattform mit dem Peugeot 2008, dem Jeep Avenger und dem Opel Mokka teilt – nicht gerade Autos, die sich durch Fahrspaß auszeichnen – haben die Ingenieure in Turin hier ganze Arbeit geleistet. Das Ergebnis ist ein Auto mit direkter Lenkung, einem lebendigen Fahrwerk und einer angenehmen Balance. Jede Kurve lädt zu einem breiten Grinsen ein. Alfa Romeo hat eindeutig das Beste aus der Plattform herausgeholt. Das macht den Junior zum Auto mit dem meisten Fahrspaß auf dieser CMP-Plattform der Muttergesellschaft Stellantis.

DNA

Wie bei vielen Alfa-Modellen gibt es drei Modi: D, N und A. Mit anderen Worten: DNA. Selbst im Modus ‚Natural‘, der für den täglichen Gebrauch gedacht ist, bleibt der Junior spielerisch und kommunikativ. Wechseln Sie in den Modus ‚Dynamic‘, und das Fahrverhalten wird schärfer. Das Gewicht des Fahrzeugs (mit 1.500 kg relativ leicht für ein Elektroauto) ist gut verteilt und bietet viel Grip und Stabilität. Der niedrige Schwerpunkt, der durch die Batterie im Unterboden unterstützt wird, macht ihn besonders wendig. Zusammen mit der direkten Lenkung und der kommunikativen Federung ergibt sich ein Auto, mit dem das Fahren wirklich Spaß macht.

Nicht nervös

Auffallend ist, dass sich der Junior trotz seiner sportlichen Natur nicht nervös anfühlt. Er schafft es, eine gute Balance zwischen Komfort und Schärfe zu finden. Selbst auf nassen oder holprigen Straßen bleibt der Wagen stabil und berechenbar, ohne dass das Fahrgefühl darunter leidet. Dank der bereits erwähnten Sabelt-Sportsitze sitzen Sie als Fahrer immer fest und stabil auf Ihrem Platz.

Auch praktisch?

Trotz seines sportlichen Charakters ist der Junior auch erstaunlich praktisch. Mit 400 Litern Kofferraumvolumen bietet er mehr als die meisten Konkurrenten in diesem Segment. Die Heckklappe unseres Testwagens wird elektrisch betätigt und unter der Motorhaube gibt es einen praktischen Platz für das Ladekabel. Alfa Romeo hat eindeutig auch auf die Alltagstauglichkeit geachtet.

Gute Sitzposition

Die hohe Sitzposition gewährleistet eine gute Rundumsicht. Es gibt auch viele nützliche Funktionen, wie das Alfa Connect Navigationssystem, das Ihre Ladestopps während einer langen Fahrt automatisch plant. Wenn Sie dann noch eine Reihe von Fahrassistenzsystemen wie eine 360-Grad-Kamera und einen adaptiven Tempomat hinzufügen, haben Sie einen kompakten SUV, der auch die Bedürfnisse von Fahrern erfüllt, die mehr von einem Auto erwarten als nur scharfes Handling.

Bereich

Wir kennen den Antriebsstrang des Junior von seinen Stellantis-Brüdern: 54 kWh Batteriekapazität und eine WLTP-Reichweite von rund 410 Kilometern. In der Praxis können Sie das natürlich nur erreichen, wenn wirklich alle Bedingungen stimmen. Rechnen Sie mit einer durchschnittlichen Reichweite von 300 bis 350 Kilometern und 250 Kilometern an einem kalten Wintertag. Eine Schnellladung ist mit bis zu 100 kW möglich: In 30 Minuten laden Sie die Batterie von 10% auf 80% auf. Übrigens gibt es auch einen benzingetriebenen Junior: den Junior Ibrida.

Ein Alfa Romeo mit Charakter

Wir geben es ehrlich zu: Im Vorfeld hatten wir unsere Zweifel an dem Junior. Nicht, weil er elektrisch ist, sondern weil wir seine technische Basis bereits von mehreren anderen Stellantis-Modellen kennen. Feine Bausteine, aber ob man daraus ein aufregendes Auto machen kann? Da waren wir uns nicht sicher. Dennoch schafft es der Junior, uns wirklich zu überraschen. Er bleibt der DNA von Alfa Romeo treu. Wo viele Elektroautos klinisch und emotionslos wirken, bringt dieser Junior tatsächlich Fahrspaß und Erfahrung zurück. Er ist das Auto, das Sie wählen, wenn Sie nicht nur von A nach B fahren, sondern auch das Fahren genießen wollen. Es ist also ein echter Alfa Romeo.