Rotterdam verteilt Bußgelder für Falschparken durch Scannen von Autos
Weniger Arbeit für Vollstrecker
Die Erprobung von Scan-Autos, die Falschparker auf dem Bürgersteig erkennen, soll den Ordnungshütern in Rotterdam die Arbeit abnehmen, berichtet Rijnmond. Jetzt müssen die Boas Kontrollen vor Ort durchführen, Bußgelder verhängen und Papierkram erledigen. Mit dem Scan-Auto wird dies weitgehend automatisch erledigt. Das System sendet ein Bild der Situation an einen Mitarbeiter, der beurteilt, ob ein Verstoß vorliegt. Daraufhin wird sofort ein Bußgeld verhängt.
Besonders problematisch an Markttagen
Ein wichtiger Grund ist das Ärgernis rund um den Afrikaanderplein, insbesondere an Markttagen. Dort wird regelmäßig auf den Bürgersteigen geparkt, so dass kaum Platz für Fußgänger bleibt. Mit dem Versuch will die Gemeinde herausfinden, ob die Technologie dazu beiträgt, dies zu verringern.
Der Versuch wird in fünf Vierteln gestartet: Spangen, Oude Westen, Tarwewijk, Stadsdriehoek und die Gegend um den Afrikaandermarkt. Im ersten Monat erhalten Falschparker eine Verwarnung. Danach folgt ein Bußgeld in Höhe von 120 Euro, zuzüglich 9 Euro Verwaltungskosten.
Mehr Geldbußen erwartet
Im Jahr 2024 wurden in Rotterdam rund 580.000 Strafzettel ausgestellt. Delfshaven führte die Liste mit fast 50.000 Bußgeldern an, gefolgt von Charlois und Feyenoord. Es wird erwartet, dass die Zahl der Bußgelder weiter steigen wird, wenn die Scan-Autos häufiger eingesetzt werden und mehr Arten von Verstößen feststellen. Die Gemeinde führt im Vorfeld der Studie eine Informationskampagne durch. Ziel ist es, die Einwohner zu informieren und sie für die Regeln zu sensibilisieren.
Folgemaßnahmen abhängig vom Erfolg
Dem Stadtrat zufolge bringt der Einsatz von Technologie nicht nur mehr Bußgelder, sondern auch mehr Platz für Fußgänger auf der Straße. Außerdem können sich die Ordnungshüter so auf andere Aufgaben konzentrieren. Wenn der Versuch gut verläuft, möchte der Stadtrat das System stadtweit einsetzen. Damit würden alle 12 Scanning-Wagen dauerhaft nachgerüstet. Der Versuch wird bis zum 30. März 2026 laufen. Im Anschluss daran wird eine Bewertung vorgenommen.
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