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Reportage: Hochsommerurlaub in Südfrankreich mit dem am schnellsten aufladbaren Elektroauto

August 6, 2024

Mit dem Elektroauto in den Urlaub nach Frankreich

Mit über 1,3 Millionen Urlaubsreisen ist Frankreich auch in diesem Jahr wieder das beliebteste Ziel für Urlauber in den Niederlanden.
Südfrankreich ist daher das perfekte Endziel für unseren Test.
Wir geben Montpellier in das Navigationssystem des IONIQ 5 ein, und das Abenteuer kann beginnen!
Laut Navi haben wir rund 1.350 Kilometer und eine Fahrzeit von 14 Stunden vor uns.

Genug Zeit?

Die goldene Regel lautet, nach zwei Stunden Fahrt eine 15-minütige Pause einzulegen, aber wir wollen es den Elektroautos nicht zu leicht machen.
Gehen wir von der Realität aus: Ein durchschnittlicher Fahrer – egal ob er ein Benzin- oder Elektroauto fährt – ist nach drei bis vier Stunden bereit für eine Pinkelpause und eine Tasse Kaffee.
Wir rechnen also mit vier kurzen Pausen.
Aber werden diese ausreichen, um den IONIQ 5 wiederzubeleben und uns nach Südfrankreich zu fahren?

Erster Ladestopp: Belgische Ardennen

Um halb neun Uhr morgens lenken wir den IONIQ 5 auf die Straße.
Startpunkt: Hellendoorn, östliche Niederlande.
Der erste Ladestopp ist in Eijsden geplant, einem Dorf unterhalb von Maastricht mit einer Fastned-Schnellladestation einen Kilometer von der belgischen Grenze entfernt.
Über Arnheim und Eindhoven erreichen wir die Ladestation nach 260 Kilometern und einer 3,5-stündigen Fahrt, wo wir zwei wartende E-Fahrzeuge vorfinden.

Nach zwei Minuten des Wartens beschließen wir, dass wir noch genug Energie haben, um ein anderes Ladegerät zu finden.
Wir fahren eine Stunde nach Belgien hinein und halten an einem Fastned-Standort im dritthöchsten Ort Belgiens: Baraque de Fraiture (652 m, falls Sie neugierig sind).
Hier wartet einer auf uns, aber nach fünf Minuten ist ein Platz frei und wir hängen den Hyundai an das Ladegerät.

Nach mehr als 4,5 Stunden Fahrt brauchten wir dringend eine Pause.
Pinkeln, Kaffee trinken und uns ein wenig die Beine vertreten.
Bald stellen wir fest, dass der IONIQ 5 bereit ist, die vor uns liegende Reise fortzusetzen.
Innerhalb von Sekunden sehen wir, wie das Display des Ladegeräts die Ladeleistung auf über 230 kW anhebt.
Obwohl die Batterie immer noch nur 8% Ladung anzeigt, ist sie laut Bordcomputer innerhalb von 20 Minuten wieder auf 80% geladen.
Wenn Sie noch ein paar Minuten länger warten, ist sie bei 90 Prozent.
Also beeilen Sie sich mit dem Kaffee und dem Pinkeln!

Zweite Ladestation: Nancy

Mit etwa 85% Akkuladung machen wir uns wieder auf den Weg.
Es ist viel los auf der Straße und auch das Wetter spielt nicht mit.
Nach 200 Kilometern und über drei Stunden Fahrt ist der Hyundai noch nicht bereit für eine Pause, aber wir schon.
Wir fahren den IONIQ 5 mit der großen 77 kWh-Batterie und Hinterradantrieb.
Auf dem Papier schafft er etwas mehr als 500 Kilometer mit einer Batterieladung, aber in der Praxis sind es etwa 400 bis 450 Kilometer.
Nach dem Sommer wird der aktualisierte IONIQ 5 auf den Markt kommen, mit einer etwas größeren Batterie, die 570 Kilometer weit reicht und noch schneller geladen werden kann: bis zu 350 kWh!

In der Nähe von Nancy halten wir erneut an einem Fastned-Standort.
Der niederländische Anbieter von Ladestationen ist nun auch in Frankreich gut vertreten, ebenso wie Ionity und der Tesla mit seinen Superchargern, die nun auch für andere Marken zugänglich sind.
Nach knapp 15 Minuten Ladezeit steigen wir wieder ein und setzen unseren Weg fort.

Dritte Ladestation: Lyon

Apropos Ladenetz: Wie sieht es in Frankreich aus?
Kurz gesagt: Erstklassig.
Die Franzosen haben es sogar besser als die Deutschen.
Und das ist schon etwas Besonderes, denn bis vor zwei Jahren war Frankreich für seinen Mangel an Ladestationen bekannt, und man sprach sogar von einer „Ladewüste“.

Aber die Franzosen waren nicht untätig und haben in den letzten Jahren ein gigantisches Ladenetz aufgebaut.
Entlang der Autobahn finden Sie alle 50 Kilometer eine Schnellladestation und selbst in den kleinsten Dörfern finden Sie Ladestationen.
Außerdem können Sie in vielen Supermärkten, Baumärkten, auf Campingplätzen und in Restaurants am Straßenrand frischen Strom tanken.

Eine praktische App zum Finden von Ladestationen in Europa ist ChargeFinder.
Damit können Sie ganz einfach sehen, welche Ladestationen und Schnellladestationen sich in Ihrer Nähe befinden.
Bei vielen Autos, wie dem IONIQ 5, sind auch alle Ladestationen im Navigationssystem aufgeführt.
Ladestress also?
Nicht in Frankreich!

Inzwischen ist es Abend geworden und wir haben noch 200 Kilometer bis Lyon vor uns.
Wir beschließen, uns ein Hotel in der Nähe von Lyon zu suchen und morgen die letzten paar hundert Kilometer nach Montpellier zu fahren.
Das Praktische an einem Elektroauto ist, dass man es im Schlaf aufladen kann.
Über bekannte Hotelbuchungsseiten können Sie angeben, dass Sie ein Hotel mit Lademöglichkeiten suchen.
Am Morgen steigen wir also frisch und munter in einen voll aufgeladenen IONIQ 5 und beginnen die letzte Etappe unserer Reise.

Endziel: Montpellier

Wir beginnen den Morgen im Berufsverkehr und brauchen fast eine Stunde, um aus Lyon herauszukommen.
Besonders im berühmten Tunnel stehen wir im Stau, aber auch außerhalb von Lyon wird es nicht besser.
Entgegen der landläufigen Meinung sind lange Urlaubsstaus in der sengenden Sonne kein Problem für Elektroautos.
Während Benzinautos in einem stundenlangen Stau in der Sonne anfangen zu stöhnen und zu ächzen, verbraucht ein Elektroauto im Stand fast keine Energie.
Der einzige Strom, den Sie verbrauchen, geht an die Klimaanlage, und ein Elektroauto kann diese problemlos stundenlang laufen lassen.
Die meisten Elektroautos können die Klimaanlage buchstäblich mehrere Tage lang laufen lassen.
Versuchen Sie das einmal mit einem Benzinauto in einem Stau.

Nach einer kurzen Pinkelpause in Montélimar – bei der wir das Auto sofort an ein Ionity-Ladegerät anschließen – kommen wir sechs Stunden nach dem Verlassen von Lyon in Montpellier an, wiederum an einem Fastned-Standort.
Die Gesamtreisezeit, ohne Schlaf und Staus, ist vergleichbar mit der eines Benzinautos.
Der IONIQ 5 war oft schneller mit dem Aufladen fertig als wir mit unserem Kaffee.
Mit einem Benzinauto hätten wir unsere Pausen wahrscheinlich länger gemacht, aber mit dem Elektroauto bekamen wir ein klares Signal – das Auto ist mit dem Laden fertig -, dass wir uns wieder auf den Weg machen mussten.
Mit einem Elektroauto im Jahr 2024 nach Frankreich zu fahren, ist also wirklich ein Kinderspiel.

Verladung in Montpellier

Fazit Hyundai IONIQ 5

Wir würden lügen, wenn wir behaupten würden, dass eine lange Reise mit einem Elektrofahrzeug so angenehm ist.
Der IONIQ 5 eignet sich hervorragend als elektrisches Reisefahrzeug.
Seine beeindruckend schnelle Ladegeschwindigkeit und die solide Reichweite sind in seiner Klasse derzeit noch ziemlich einzigartig.
Selbst bei einer Batterieladung von mehr als 80 % kann er mit einer fast leeren Batterie oft noch schneller laden als die Konkurrenz.
Und die aktualisierte Version tut ihr Übriges dazu.

Er ist auch bemerkenswert komfortabel, mit einer verzeihenden Federung, die auf lange Strecken ausgelegt ist.
Der großzügige 530-Liter-Kofferraum macht ihn außerdem perfekt für Familien.
Es passt nicht nur viel in den Kofferraum, sondern auch nach vorne.
Der Koreaner ist eines der wenigen Elektroautos mit einem praktischen, großen Stauraum unter der Motorhaube – dem so genannten „Frunk“ -, in den nicht nur Ihr Ladekabel, sondern auch ein paar Taschen passen.
Möchten Sie mehr über unsere Reise erfahren?
Sehen Sie sich den Reisevlog unten an: