Hintergrund

RAI Association warnt: Mobilität droht durch Kabinettspläne unbezahlbar zu werden

September 18, 2024

Autofahrer zahlt den Preis

Der neueste Haushaltsplan des Kabinetts zeigt, dass die niederländischen Autofahrer einen hohen Beitrag zur Staatskasse leisten müssen.
Das Kabinett will bis zu 19,3 Milliarden Euro einnehmen, indem es die Steuern auf Autos und Kraftstoff erhöht.
Der Vorstandsvorsitzende Frits van Bruggen ist sich darüber im Klaren, dass das Geld reinkommen muss, sagt aber auch, wie.
„Die Gebühren steigen weiter und der Preis für Mobilität ist für viele Menschen inzwischen zu hoch“, sagt er.
Untersuchungen zeigen, dass sich jeder 10. Niederländer die Kosten für ein Auto nicht mehr leisten kann, was besonders Menschen mit geringem Einkommen trifft.

Mobilität ist wichtig für die Freiheit

Van Bruggen betont, dass Mobilität viel mehr ist als nur der Besitz eines Autos.
Es geht um die Freiheit, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
„Ob es nun darum geht, zur Arbeit zu fahren, einen kranken Verwandten zu besuchen oder einfach nur seinen Hobbys nachgehen zu können, Mobilität ist ein Grundbedürfnis“, argumentiert er.
Die RAI Association ist der Meinung, dass diese Freiheit nicht nur denjenigen mit einem dicken Geldbeutel garantiert werden sollte.
Deshalb plädieren sie für erschwingliche Lösungen wie Elektroroller und Dienstwagen und mehr Unterstützung für alternative Verkehrsmittel wie Leihfahrräder.

Elektroautofahrer sind die Hauptleidtragenden

Nicht nur die Kosten für herkömmliche Autos steigen, sondern auch die Fahrer von Elektroautos bekommen die Rechnung präsentiert.
Die Regierung wird die Steuererleichterungen für Elektroautos auslaufen lassen, was sich laut Van Bruggen nicht nur auf den Geldbeutel, sondern auch auf das Klima auswirkt.
„Wir sehen bereits, dass die Verkäufe von Elektroautos rückläufig sind. Wenn die Regierung auch noch anfängt, die Anreize zu kürzen, wird es nur noch schwieriger, die Klimaziele zu erreichen.“

Sicherheit im Straßenverkehr scheint ein nachträglicher Gedanke zu sein

Auch im Bereich der Verkehrssicherheit gibt es Bedenken.
Nach Ansicht der RAI-Vereinigung investiert die Regierung nicht genug in Maßnahmen, um die Zahl der Verkehrsopfer zu senken.
„Es wird etwas über mögliche Maßnahmen gesagt, aber das ist auch schon alles. Die Verkehrssicherheit sollte viel weiter oben auf der Tagesordnung stehen“, sagte Van Bruggen.
Er betonte die Bedeutung einer strengen Durchsetzung, um Verkehrsverstöße einzudämmen.

Null-Emissions-Zonen

Ab 2025 haben die Gemeinden die Möglichkeit, Null-Emissions-Zonen einzuführen, aber die Regierung schlägt nun vor, dies zu verschieben.
Das schafft große Unsicherheit für Unternehmen, die bereits in nachhaltige Fahrzeuge investiert haben.
„Diese Art von halbherzigen Maßnahmen schafft Verwirrung“, sagt Van Bruggen.
„Die Unternehmer haben sich auf die Einführung dieser Zonen vorbereitet, und jetzt zögert die Regierung weiter. Das schafft Chaos.“

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