Plug-in-Hybrid mit Wasserstoff als Lösung?
Opel, Peugeot und Renault haben Wasserstoff-Plug-in-Hybride in ihre Transporterpalette aufgenommen. Auch Renault hat bereits ein Konzept für einen Pkw mit einem solchen Antriebsstrang vorgestellt. Kurze Fahrten sind mit der kompakten Batterie möglich, die eine Reichweite von mehreren Dutzend Kilometern bietet. Bei längeren Strecken kommt Wasserstoff ins Spiel, der in einer Brennstoffzelle in Strom und Wasser umgewandelt wird. Dann wird die Reichweite bald Hunderte von Kilometern betragen. Interessant, nicht wahr? Denn Wasserstoff zu tanken geht schneller als ihn aufzuladen. Leider gibt es nicht viele Wasserstofftankstellen. Was also wollen die Hersteller mit einem Wasserstoff-Plug-in-Hybrid eigentlich erreichen?
Wasserstoff-Plug-in-Hybrid ist die Zukunft
Der Wasserstoff-Plug-in-Hybrid ist laut seinen Entwicklern in erster Linie eine Option für die Zukunft. Es wird erwartet, dass es bald mehr Wasserstofftankstellen entlang der europäischen Autobahnen geben wird und dass die Ladestationen hauptsächlich in und um die Städte herum zu finden sein werden. Auch weil die Speicherung großer Wasserstoffmengen in dicht besiedelten Gebieten durch die Gesetzgebung eingeschränkt wird. Das gilt auch für Flüssiggas. Aus Sicherheitsgründen sieht man solche Stationen nicht mitten in der Stadt.
Wasserstoff-Lieferwagen
Vorerst sehen die Automobilhersteller den Wasserstoff-Plug-in-Hybrid als eine Option für Unternehmen. Für Fahrzeuge, die täglich auf der Straße unterwegs sind, wie z. B. Kleintransporter. In der Stadt haben sie mit der Batterie genügend Reichweite. Bei längeren Strecken und längerer Nutzung ist die Wasserstoff-Brennstoffzelle der Mehrwert. In wenigen Minuten ist der Tank voll, und mit 4 bis 5 kg Wasserstoffgas kann man mit dem Transporter problemlos 400 km zurücklegen. Die nächste Wasserstofftankstelle wird in einigen Jahren sicherlich in diesem Umkreis zu finden sein. Auch in den Niederlanden wächst die Zahl der Bahnhöfe stetig.
Opel Vivaro-e Wasserstoff
Der Opel Vivaro-e Hydrogen, der 2021 vorgestellt wird, ist ein Nutzfahrzeug mit einem solchen Plug-in-Brennstoffzellen-Antriebsstrang. Mit 4,4 kg Wasserstoff an Bord und einer 10,5 kWh-Batterie beträgt die Reichweite mehr als 400 Kilometer. Sie können bis zu 50 km mit der Energie der Batterie fahren, die Sie bei Bedarf an einer Ladestation aufladen können. Die Nutzlast von 1.100 kg ist höher als die des „normalen“ Vivaro-e, weil die Batterie leichter ist. Dies ist auch ein Vorteil für die geschäftliche Nutzung.
Peugeot e-Expert Wasserstoff
Peugeot hat einen Wasserstoff-Plug-in-Hybrid auf der Basis des elektrischen e-Expert vorgestellt. Diese „Wasserstoff“-Version ist fast identisch mit dem Opel Vivaro-e HYDROGEN. Das ist logisch, denn technisch gesehen handelt es sich um denselben Lieferwagen. Beide haben zum Beispiel einen Elektromotor von 100 kW. Schließlich gehören Opel und Peugeot zur Stellantis-Gruppe.
Renaults Trafic und Master
Renault plant, noch vor Ende des Jahres (2022) die in Zusammenarbeit mit Hyvia entwickelten batterieelektrischen und wasserstoffbetriebenen Transporter auf den Markt zu bringen. Es handelt sich um modifizierte Renaults Trafic und Master. Hyvia hat den Renault Master mit Tanks und einer Brennstoffzelle auf dem Dach des Transporters ausgestattet. Der erste Prototyp ist fertig und hat bereits einige Kilometer zurückgelegt. Hyvia will gemeinsam mit Renault die Großserienfertigung aufnehmen, so dass dieses Nutzfahrzeug 2022 auf den Markt kommen kann.
Familienauto als Wasserstoff-Plug-in-Hybrid
Renault will das Konzept auf ein zukünftiges Familienauto ausweiten. Das ist die Idee hinter dem Renault Scenic Vision. Mit einer kleinen Batterie und einer Brennstoffzelle, die mit grünem Wasserstoff betrieben wird, ist dies eine logische Lösung für PKWs, die emissionsfrei fahren und auch lange Strecken zurücklegen können, ohne lange an einer Ladestation stehen zu müssen.
Mit Wasserstoff-Plug-in-Hybrid bis zu 800 km
Der Elektromotor des Scenic Vision leistet 160 kW. Die Batterie hat eine Kapazität von 40 kWh. Hinzu kommen eine 16 kWh-Brennstoffzelle und 2,5 kg Wasserstoff in einem kleinen Tank. So ist beispielsweise eine Reichweite von bis zu 800 km möglich. Die Energie an Bord, beginnend in Paris und mit einer 5-minütigen Pause zum Auftanken in Lyon, reicht für eine Reise nach Marseille.
Fazit
Kurzum, die Möglichkeiten von Wasserstoff-Plug-in-Hybriden sind zahlreich und für bestimmte Einsatzbedingungen attraktiv. Die Wahl zwischen Aufladen oder Betanken mit Wasserstoff ermöglicht auch kürzere Fahrten mit Strom von der Ladestation am Arbeitsplatz oder zu Hause. Er ist billiger als Wasserstoff. Diese teurere Energiequelle steht für lange Fahrten und schnelles Auftanken zur Verfügung. Für die Wasserstoff-Plug-in-Hybride gibt es noch keine Preise. Sie können sie noch bei keiner der Marken bestellen. Es ist zu erwarten, dass die Modelle in der Anschaffung teurer sein werden als ihre batterieelektrischen Pendants.