Nissan wirft das Handtuch: Sofortiges Handeln erforderlich
Kostensenkung
Makoto Uchida, Präsident und CEO von Nissan, sagte in einer Erklärung: „Nissan hat sich voll und ganz den Sanierungsmaßnahmen verschrieben und will die Kosten um etwa 400 Milliarden Yen senken. Wir setzen uns für eine effizientere Kostenstruktur ein und wollen gleichzeitig das Umsatzwachstum mit wettbewerbsfähigen Produkten ankurbeln, die den unterschiedlichen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden. Wir setzen unseren Sanierungsplan mit Tempo und Entschlossenheit um und konzentrieren uns dabei auf Effizienz und Wachstum.“
Ziel für das Haushaltsjahr 2026
Nissan plant, seine Kostenstruktur zu optimieren und die fixen und variablen Kosten bis zum Geschäftsjahr 2026 um insgesamt etwa 400 Milliarden Yen oder 2,5 Milliarden Euro zu senken. Dadurch wird der Break-even-Punkt im Automobilsektor von 3,1 Millionen auf 2,5 Millionen Einheiten gesenkt. Dies sollte eine stabile operative Marge von 4% ermöglichen.
Ziel: über 300 Milliarden Yen Einsparungen bei den Fixkosten
Bei den Fixkosten strebt Nissan Einsparungen von etwa 200 Milliarden Yen bei den Vertriebs-, Verwaltungs- und Gemeinkosten (SG&A), etwa 100 Milliarden Yen durch die Umstrukturierung der Produktionskapazitäten und etwa 30 Milliarden Yen durch verbesserte Entwicklungsprozesse an.
Nissan plant, weltweit 2.500 indirekte Mitarbeiter abzubauen, indem die betrieblichen Abläufe gestrafft, die Zahl der Neueinstellungen reduziert und Programme zum freiwilligen Ausscheiden beschleunigt werden. Die Lohnstückkosten werden durch zusätzliche Maßnahmen weiter gesenkt, darunter die Erweiterung der gemeinsamen Servicezentren um 1.000 Stellen und eine strengere Priorisierung der festen Marketingausgaben.
Weitere Einsparungen, Abbau von 6.500 Mitarbeitern
Darüber hinaus will Nissan rund 100 Milliarden Yen durch die Konsolidierung von Produktionslinien, die Anpassung von Arbeitsplänen und die Umverteilung von Funktionen einsparen. Drei Werke werden zu diesem Zweck im ersten Quartal des GJ2025 in Angriff genommen: die Werke in Smyrna und Canton (USA) sowie das Werk in Thailand. Diese Umstrukturierung wird zu einem Personalabbau in den Fahrzeug- und Antriebsstrangwerken von 5.300 Mitarbeitern im GJ2025 und 1.200 im GJ2026 führen, was einem Gesamtabbau von 6.500 Mitarbeitern entspricht.
Die Einsparungen in der Produktion werden durch neue technische und betriebliche Effizienzsteigerungen ergänzt, u.a. durch Optimierungen bei der Einführung neuer Modelle und die Senkung der Investitions- und Produkteinführungskosten.
Weitere Pläne
Was die Umstrukturierung der Produktionskapazitäten betrifft, so plant Nissan, die weltweiten Produktionskapazitäten bis zum GJ2026 um 20% zu reduzieren und die Belegschaft in der Produktion zu optimieren. Dazu gehört eine bereits umgesetzte Kapazitätsreduzierung in China von 1,5 Millionen auf 1 Million Einheiten. Darüber hinaus wird die Produktionskapazität in den Werken außerhalb Chinas von 3,5 Millionen auf 3 Millionen Einheiten reduziert, wobei die Kapazitätsauslastung von 70% im GJ2024 auf 85% im GJ2026 steigt. Insgesamt wird die weltweite Produktionskapazität, einschließlich China, von 5 Millionen auf 4 Millionen Einheiten sinken.
Außerdem will Nissan durch eine effizientere Entwicklung die Kosten um etwa 30 Milliarden Yen senken. Eine neue Entwicklungsstrategie soll die Zeit bis zur Markteinführung verkürzen und die Entwicklungskosten um etwa 20 Milliarden Yen senken. Dieser integrierte Prozess wird auf laufende Projekte angewandt und wird ab 2025 Früchte tragen. Das erste nach dieser Methode entwickelte Modell wird im GJ2026 auf den Markt kommen.
100 Milliarden Yen Einsparungen bei den variablen Kosten
Nissan will die designbedingten Kosten um etwa 60 Milliarden Yen senken. Dies beginnt mit der Vereinfachung des Designs (Anpassung der Modellleistung und des Inhalts) für die sechs wichtigsten globalen Modelle. Weitere Einsparungen werden durch die Senkung der Produktionskosten, die Reduzierung der Teilekomplexität um bis zu 70%, die Optimierung der Produktionsplanung und die Beseitigung von Ineffizienzen in der Lieferkette erzielt.
Umsatzwachstum vorantreiben
Um den Absatz anzukurbeln, bietet Nissan eine Reihe von Produkten mit unverwechselbaren Technologien an, die auf die Bedürfnisse der Kunden weltweit zugeschnitten sind.
Im GJ2024 hat Nissan seine Modellpalette überarbeitet, darunter den Qashqai, Juke, Kicks, Armada, Note, Patrol, Magnite, QX80 und Murano. Jedes Modell wurde verbessert, um den Kundennutzen zu maximieren und profitable Verkäufe zu fördern.
Darüber hinaus wird Nissan im GJ 2025 und 2026 neue Plug-in-Hybride einführen und seine preisgekrönten Minivans und großen Vans überarbeiten. Die Marke stärkt auch ihr Angebot an emissionsfreien Elektrofahrzeugen mit einem neuen LEAF, einem kompakten Elektroauto und einem neuen Elektroauto speziell für den chinesischen Markt.
e-POWER Technologie der dritten Generation
Die e-POWER Technologie der dritten Generation spielt eine Schlüsselrolle für profitables Wachstum. Diese Generation bietet eine 20% bessere Kraftstoffeffizienz und 20% niedrigere Kosten im Vergleich zur ersten Generation. Insbesondere die Effizienz bei hohen Geschwindigkeiten wurde im Vergleich zur zweiten Generation um 15% verbessert und bietet in Europa und den USA eine in der Klasse führende Kraftstoffeffizienz.
Die zukünftige Rentabilität von Nissan wird auch von technischen Innovationen abhängen, wobei der Schwerpunkt zunehmend auf intelligenten Fahrzeugen liegt. Neue Modelle, die bis zum GJ2026 auf den Markt kommen, werden über fortschrittliche Cockpits und Fahrerassistenzsysteme verfügen. Darüber hinaus arbeitet Nissan in Japan an autonomen Mobilitätsdiensten, deren Markteinführung für das GJ2027 geplant ist.
Rationalisierung von Organisation und Prozessen
Um die Entscheidungsfindung zu beschleunigen, führt Nissan eine effizientere Managementstruktur ohne Zwischenebenen ein. Dadurch wird die Zahl der Topmanagement-Positionen um 20 Prozent reduziert und es werden Aufstiegsmöglichkeiten für die nächste Generation innerhalb einer schlanken, internationalen Organisation geschaffen.
Darüber hinaus werden die organisatorischen Ebenen vereinfacht und die Verantwortlichkeiten innerhalb der Unternehmensstruktur überarbeitet, um die Effizienz zu steigern. Nissan will eine schlankere globale Zentrale mit zentralisierten strategischen Funktionen und dezentralisierten operativen Funktionen, die es den Regionen ermöglicht, schneller auf Marktentwicklungen zu reagieren.
Unternehmensumstrukturierung und Vermögensoptimierung
Nissan arbeitet weiterhin proaktiv an der nächsten Phase seiner Umstrukturierung. Das Unternehmen wird seine Marktpräsenz kritisch prüfen und strategisch festlegen, wo es weiterhin tätig sein wird. Nissan wird Kernprodukte, Plattformen und Antriebsstränge optimieren, um Investitionen zu priorisieren und zu rationalisieren. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit Allianzpartnern, Honda und anderen strategischen Partnern beschleunigt werden.
Im Rahmen der Vermögensverwaltung wird Nissan seine Anlagen kritisch bewerten, um erhebliche Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen zu erzielen.
Strategische Überprüfung und Sondierung neuer Kooperationen
Nissan wird eine strategische Überprüfung durchführen, um Kooperationsmöglichkeiten zu erkunden, die dem Unternehmen einen erheblichen Mehrwert bringen könnten. Das Unternehmen hat bereits mit der Umsetzung der oben genannten Initiativen begonnen und wird innerhalb eines Monats weitere Informationen zur Verfügung stellen. Die Fusion mit Honda und Mitsubishi Motors ist gescheitert.
Verschiedene Modelle sind bereit
Hinter den Kulissen sind bereits mehrere neue Modelle in Planung. Nissan selbst spricht von einem „brandneuen Leaf-Ersatz“, einem „kompakten EV-Micra-Ersatz“, einem „vollelektrischen Juke“ und einem „vollelektrischen Qashqai“. Technische Details gibt die Marke noch nicht bekannt. Auf jeden Fall werden sie alle in Europa auf den Markt kommen.