Nissan enthüllt Rennmonster und ultramodernes Hauptquartier
Ein Neuanfang mit alten Freunden
Im Dezember beginnt die neue Saison der Formel E – Saison 11 – in São Paulo. Doch zunächst haben die Teams im November die Gelegenheit, ihre neuesten Autos bei einigen Testtagen in Valencia zu testen. In der Zwischenzeit enthüllen die Teams nach und nach ihre brandneuen Autos und die Fahrer, die die elektrischen Kraftpakete steuern werden.
Bei Nissan sitzt Oliver Rowland (Startnummer 23) wieder am Steuer, während Norman Nato (Startnummer 17) nach einem Jahr Abwesenheit zurückkehrt. Nato, ein 32-jähriger Franzose aus Cannes, fuhr zuvor Le Mans für das Team Jota und nimmt seit 2018 an der Formel E-Meisterschaft teil. Rowland hat in der vergangenen Saison mit zwei Siegen und nicht weniger als fünf Podiumsplätzen seine Schnelligkeit unter Beweis gestellt. Er ist gut mit Max Verstappen befreundet und Gerüchten zufolge soll Verstappen ihm lachend gesagt haben, dass er Rowland lieber nicht in der Königsklasse fahren sehen würde, weil er befürchtet, dass er schneller ist. Rowland kann also ziemlich gut lenken.
Mehr Leistung und neues Aussehen
Rowland und Nato werden in dieser Saison in das neue GEN3 Evo-Auto steigen, das im Vergleich zu seinen Vorgängern einen großen Schritt nach vorne macht, was die Leistung angeht. Der größte Unterschied? Der Allradantrieb – oder, wie Nissan es nennt, e-4ORCE, eine Technologie, die auch in den Allradmodellen für Privatkunden zu finden ist. Der Fahrer kann diesen Allradantrieb beim Start und in bestimmten Momenten im sogenannten Attack Mode nutzen. Dadurch wird das Auto viel schneller: Es sprintet jetzt in nur 1,82 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 322 km/h. Das neue Nissan Formel-E-Auto ist ein echter Blickfang auf der Strecke und ist wie im letzten Jahr dank seiner unverwechselbaren Kirschblütenlackierung, einer Hommage an die japanischen Wurzeln von Nissan, sofort erkennbar.
High-Tech Heimathafen
Für die Enthüllung des neuen Rennwagens wählte Nissan das brandneue technische Zentrum des Teams in Paris. In diesem 2.600 m² großen Gebäude ist alles untergebracht: von einem Simulatorraum über Büros bis hin zu hochmodernen Werkstätten, in denen Ingenieure und Techniker alle Freiheiten haben, um alles aus dem Auto herauszuholen und die Leistung bis auf den letzten Millimeter abzustimmen. Sie werden über Antriebswellen aus Kohlefaser, überteuerte Rennräder und genug Hightech-Ausrüstung stolpern, um einen Science-Fiction-Film zu füllen.
Blick nach vorn auf São Paulo
Nissan ist jetzt ein fester Bestandteil der Formel E und der erste japanische Hersteller, der sich der rein elektrischen Rennklasse angeschlossen hat. Das bisherige Highlight? Der Sieg in Tokio im vergangenen Jahr, beim allerersten Formel-E-Rennen auf japanischem Boden. Laut Geschäftsführer und Teamchef Tommaso Volpe ist die Teilnahme an der Rennserie jedoch mehr als nur ein Rennen: Sie dient als Prüfstand für die Kundenautos. Das ultimative Ziel? Bis 2050 eine komplett elektrische und kohlenstoffneutrale Fahrzeugflotte auf die Straße zu bringen.
Die Saison beginnt, wie erwähnt, mit Vorsaisontests in Valencia vom 4. bis 7. November, wo Rowland und Nato sich an ihre neuen Boliden gewöhnen können. Dann geht die Saison am 7. Dezember mit dem São Paulo E-Prix richtig los.
Siehe auch: Nissan Ariya e-4ORCE Test – Mit einem (Elektro-)Auto nach Skandinavien: Alles, was Sie wissen müssen!