Inwiefern unterscheidet sich die Motorradversicherung von der Autoversicherung?

Im Grunde gilt für ein Auto und ein Motorrad dasselbe: Wenn Sie Ihr Auto versichern, dürfen Sie es fahren. Ebenso muss ein Motorrad durch eine Mindest-Haftpflichtversicherung abgedeckt sein, um legal am Straßenverkehr teilnehmen zu können. Es könnte also der Eindruck entstehen, dass sich die Versicherung eines Motorrads nicht von der Versicherung eines Autos unterscheidet. Aber ist das so? Wenn Sie sich zum ersten Mal nach einer Motorradpolice umsehen, obwohl Sie bereits Erfahrung mit einer Autoversicherung haben, ist es sinnvoll, einige wichtige Unterschiede zwischen der Motorrad- und der Autoversicherung zu kennen. Wir besprechen sie in diesem Artikel.

Risikobewertung und Prämie

Beginnen wir mit dem Unterschied in der Betrachtung des Risikos und seiner Auswirkung auf die Prämie. Die Prämie für eine Autoversicherung wird anhand von Faktoren wie dem Alter des Fahrers, der Anzahl der schadenfreien Jahre, dem Typ und dem Alter des Autos und sogar Ihrem Wohnort festgelegt. Aufgrund ihrer geschlossenen Bauweise gelten Autos als relativ stabil und sicher, so dass das Risiko von Personenschäden geringer ist. Bei Motorrädern ist die Situation anders. Motorradfahrer haben aufgrund ihrer Anfälligkeit im Straßenverkehr ein höheres Risiko für schwere Unfälle. Die Prämie für die Motorradversicherung ist daher oft höher. Zusätzliche erschwerende Faktoren sind hier ein junger oder unerfahrener Fahrer und der Typ des Motorrads. Wenn es sich um ein Sportmotorrad handelt, kann sich dies stark auf die Prämie auswirken, da diese Fahrzeuge oft höhere Geschwindigkeiten erreichen und daher ein größeres Risiko darstellen.

Saisonale Verwendung

Mit Ausnahme von Oldtimern und Cabriolets ohne Faltdach werden die meisten Autos das ganze Jahr über genutzt. Die durchschnittliche Autopolice ist also einfach das ganze Jahr über in Kraft. Da Sie auf einem Motorrad den Witterungseinflüssen ausgesetzt sind und Glätte auf der Straße für Motorradfahrer zusätzlich schwerwiegende Folgen haben kann, nutzen viele Motorradfahrer ihr Fahrzeug nicht das ganze Jahr über. Einige Versicherungsanbieter bieten daher saisonale Motorradversicherungen an, bei denen Sie nur für die Monate Prämien zahlen, in denen Sie fahren. Dies kann zu interessanten Einsparungen führen, die sich auf jeden Fall lohnen, wenn Sie das Motorrad im Winter nicht benutzen werden.

Zubehör und Extras

Es ist wichtig zu wissen, dass Zubehör nicht standardmäßig abgedeckt ist. Bei einem Auto ist ein eingebautes Navigationsgerät oder eine Anhängerkupplung manchmal standardmäßig mitversichert oder Sie können diese Dinge gegen einen geringen Aufpreis mitversichern lassen. Als Motorradfahrer sind Sie jedoch gezwungen, Dinge wie einen Helm und eine Motorradausrüstung zu kaufen und zu benutzen. Darüber hinaus können Sie Ihr Motorrad mit einem Topcase oder einer Windschutzscheibe ausstatten. Sie müssen diese Dinge separat mitversichern, wenn Sie eine Police für Ihr Motorrad abschließen, da sie nicht standardmäßig abgedeckt sind.

Schutz der Passagiere

Die Insassen eines Autos kommen bei vielen Unfällen ungeschoren davon, obwohl die Folgen mitunter schwerwiegend sein können. Bei weitem nicht alle Autobesitzer entscheiden sich für eine Unfall- oder Insassenversicherung für Personenschäden. Bei Motorradfahrern und ihrem möglichen Sozius ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sowohl Personen- als auch Sachschäden erleiden, viel größer. Daher ist die spezielle Insassenversicherung für Motorradfahrer, die Schäden an Beifahrer und Fahrer abdeckt, eine wichtige Ergänzung zur Motorradversicherung, auf die man wirklich nicht verzichten kann.

Letztendlich haben eine Autoversicherung und eine Motorradversicherung auch viele Gemeinsamkeiten. Dennoch gibt es Unterschiede, und es lohnt sich, diese zu kennen, wenn Sie Ihr Motorrad versichern. Stellen Sie sich auf eine höhere Prämie ein, als Sie vielleicht erwartet haben, obwohl Ihre Kfz-Steuer wahrscheinlich niedriger ist als bei Ihrem Auto. Seien Sie sich auch Ihrer Anfälligkeit im Straßenverkehr und der möglichen Folgen bewusst. Versuchen Sie, sich und Ihre Mitfahrer so gut wie möglich zu schützen, nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch durch eine angemessene Schadensdeckung.