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Interview mit Opel-Chef Florian Hüttl: „Elektrifizierung ist unsere Zukunft, trotz vorübergehender Herausforderungen“

Januar 17, 2025

Was gibt es Neues von Opel im Jahr 2025. Was zeigen Sie auf dem Brüsseler Autosalon?

„Wir stellen hier drei neue Modelle vor. Zunächst den neuen Frontera, einen großen B-SUV, der jetzt in Produktion geht. Er ist ein vielseitiges, familienfreundliches Auto und bietet ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir führen auch eine rein elektrische Version für weniger als 29.000 € ein, was den Frontera zum erschwinglichsten elektrischen Opel macht. Außerdem zeigen wir den neuen Grandland, der auf der Stellantis Medium-Plattform basiert und eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern hat. Und schließlich haben wir ein Facelift des Mokka, unseres zukunftsweisendsten Autos.“

Wofür steht Opel heutzutage?

„Opel vereint drei Kernwerte. Wir sind eine deutsche Marke, das heißt, Sie finden bei uns deutsche Produktqualitäten wie Handling, Beleuchtung und eine klare, funktionale Designsprache. Zweitens stehen wir voll hinter der Elektrifizierung und sehen sie als Chance. Opel ist die erste deutsche Marke mit einer rein elektrischen Modellpalette. Drittens machen wir die Dinge einfach, von der Wahl und dem Betrieb eines Opel bis zur Zusammenarbeit mit den Händlern. Diese Kombination aus Tradition, Innovation und Einfachheit macht Opel heute aus.“

Retro-Design ist derzeit ein Trend in der Automobilwelt. Setzt auch Opel darauf?

„Wir lassen uns von unserer Geschichte inspirieren, aber wir bauen keine Retro-Autos. Unser Markengesicht, der Opel Vizor, ist zum Beispiel vom ursprünglichen Manta aus den 1960er Jahren inspiriert, aber in eine moderne Designsprache übersetzt. Das Gleiche gilt für die Lichtsignatur und andere Designelemente. Wir respektieren unser Erbe, haben aber immer die Zukunft im Blick.“

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Ein Mann in einem blauen Anzug steht neben einem Opel mit dem Kennzeichen

Wie positioniert sich Opel im Vergleich zu seinen Konkurrenten, wie etwa den neuen chinesischen Automarken?

„Unser größter Vorteil ist unsere reiche Geschichte von 125 Jahren. Modelle wie der Corsa, den es bereits seit 42 Jahren gibt und der vier Jahre in Folge der meistverkaufte Kleinwagen in Deutschland ist, zeigen, dass wir relevant bleiben. Unsere konsistente Designsprache und Produktqualität bieten etwas, das Marken ohne diese Geschichte nur schwer erreichen können.“

Opel will in den nächsten Jahren komplett auf Elektrofahrzeuge umsteigen. Haben Sie dieses Ziel angesichts der rückläufigen Verkäufe von Elektrofahrzeugen in Deutschland überdacht?

„Nein, die Elektrifizierung bleibt unsere Zukunft. Wir sind entschlossen, eine vollelektrische Marke zu werden und kohlenstoffneutral zu arbeiten. Dennoch sehen wir, dass der Markt in Deutschland nicht wie erwartet bis 2024 wächst, was zum Teil auf den Wegfall der Subventionen zurückzuführen ist. In anderen Märkten, wie Frankreich und Großbritannien, erreichen wir mit Elektrofahrzeugen bereits einen Marktanteil von 20%. Unsere Multi-Energie-Plattformen ermöglichen es uns, flexibel auf Marktentwicklungen zu reagieren.“

Wie hat Opel 2024 in Deutschland abgeschnitten?

„Wir haben unsere Marktanteile auf 5,6 % erhöht, 0,3 % mehr als im Vorjahr. Während wir mit unserer Gesamtleistung zufrieden sind, ist der Anteil der Elektrofahrzeuge geringer als geplant. Dies bleibt jedoch eine vorübergehende Herausforderung und wir bauen weiter auf unsere vollelektrische Zukunft.“

 Siehe auch:ALLE HIGHLIGHTS – Brussels Motor Show 2025 – Brussels Motor Show – AutoRAI TV