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Gesichtet: ein geheimnisvoller Jeep Cherokee

Januar 24, 2025

Das gefleckte Exemplar

In Den Haag, ziemlich genau an der Grenze zu Scheveningen, entdeckten wir diesen 2000 Jeep Cherokee 4.0 Green Wood. Zumindest ist das die Version, die auf der Rückseite steht. Wir können nichts über eine Version namens Green Wood finden. Wir wissen jedoch von der Existenz des Cherokee Briarwood, dem Nachfolger des Wagoneer (XJ). Allerdings wurde der Briarwood nur 1991 und 1992 ausgeliefert, also noch weit vor dem Facelift, das wir hier sehen. Bei dem hier gezeigten Modell scheint es sich allerdings um eine selbst entworfene Version zu handeln. Das holzgemusterte Vinyl wurde (und wird) als Zubehörset verkauft. Wenn Sie es zusammen mit einigen professionell nachgebildeten Plaketten anbringen, sieht es schnell überzeugend aus. Aber wer mehr über eine mögliche offizielle Green Wood Version weiß, kann uns das vielleicht mitteilen.







Der Jeep Cherokee XJ

1983, für das Modelljahr 1984, führte Jeep einen völlig neuen Cherokee ein, der intern als XJ bezeichnet wurde. Es war der erste komplett neue Jeep seit der Einführung des Wagoneer (SJ) im Jahr 1963. Trotz der gleichen Typenbezeichnung war der neue Cherokee ein ganz anderes Auto als der zuvor existierende Cherokee, der auf dem SJ-Modell basierte. Erstens war er viel kompakter. Er war fast 80 cm kürzer, etwa 15 cm schmaler und 10 cm niedriger. Außerdem hatte er eine selbsttragende Karosserie – ein Novum für ein amerikanisches Geländewagenmodell. Dies ermöglichte eine kompakte Bauweise, so dass der Cherokee XJ trotz seiner geringeren Abmessungen etwa 90 Prozent des Innenvolumens des Cherokee SJ bot.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der luxuriösere Wagoneer SJ neben dem Cherokee XJ weiterhin produziert wurde. Der Wagoneer SJ wurde ebenfalls weiter produziert, aber er wurde in Grand Wagoneer umbenannt. Tatsächlich wurden die luxuriösesten Versionen des XJ auch Wagoneer genannt. Wir lassen die Wagoneer XJ-Modelle vorerst beiseite.













Jeep Cherokee schafft neues Marktsegment

Auch in Bezug auf die Marktpositionierung war der Cherokee XJ eine Innovation. Er war eines der ersten Geländewagenmodelle, das mit seiner Praktikabilität und seinem Fahrkomfort eine ernsthafte Alternative zu einem herkömmlichen Auto bot. GM hatte dieses Segment nur wenig früher mit dem Chevrolet S-10 Blazer und dem GMC S-15 Jimmy begonnen, bot sie aber nur als dreitürige Versionen an. Jeep bot sowohl eine dreitürige Variante als auch einen besonders praktischen Fünftürer an. Damit war der Cherokee XJ der erste, der dieses Marktsegment wirklich erfolgreich machte. Bald gab es auch eine fünftürige Variante der GM-Modelle – und weitere Konkurrenten -, aber Jeep blieb lange Zeit der Maßstab in diesem Segment. Übrigens waren die drei- und fünftürigen Varianten von Jeep gleich lang, obwohl man das auf den ersten Blick nicht vermuten würde.

Motoren Jeep Cherokee

Zur Markteinführung war der Cherokee XJ mit einem 2,5-Liter-Vierzylinder (78 kW (106 PS)) und einem 2,8-Liter-V6 (82 kW (112 PS)) erhältlich. Der Vierzylinder-Benzinmotor stammte aus dem Hause AMC, aber der V6 kam bemerkenswerterweise vom Konkurrenten GM. Der Allradantrieb war Standard. Geschaltet wurde manuell mit vier oder fünf Gängen oder mit einer Dreigang-Automatik, je nach Wahl des Motors.

Viele Aktualisierungen

In den folgenden Jahren gab es eine Reihe von Aktualisierungen. Dazu gehörten eine sparsamere Version, die nur über einen Hinterradantrieb verfügte, und eine Pick-up-Variante, die als Jeep Comanche als eigenständiges Modell positioniert wurde. An der technischen Front wurde die Dreigang-Automatik durch eine Viergangschaltung ersetzt, ein Vierzylinder-Diesel kam hinzu und der V6 von GM wurde durch einen Reihensechszylinder des Unternehmens ersetzt. Schließlich wurden die Motoren nach und nach leistungsstärker.

Große Innovation

Kurz nach dem Cherokee XJ führte die Muttergesellschaft AMC etwas anderes Innovatives ein: das Konzept des Produktlebenszyklus. Schon bald nach dem Debüt des Cherokee XJ begann die Arbeit an der Entwicklung seines Nachfolgers, die bereits den Einsatz von CAD-Software beinhaltete. Der Produktlebenszyklus erwies sich bald als erfolgreicher Ansatz. Als Chrysler 1985 AMC aufkaufte, wurde die Methode sofort auf den gesamten Konzern ausgeweitet. Zurück zum Cherokee: Sein Nachfolger war für das Modelljahr 1993 geplant. Das neue Modell war jedoch eine Nummer größer und der kompakte XJ verkaufte sich immer noch sehr gut. Daher wurde beschlossen, den XJ in der Produktion zu belassen und das neue Modell als neue Modellreihe über ihm zu positionieren. Das wurde der Grand Cherokee der ersten Generation.

Facelift für den Jeep Cherokee

(Nur) für das Modelljahr 1997 wurde der Jeep Cherokee XJ einem echten Facelifting unterzogen. Der Wagen wurde erheblich modernisiert. Das Äußere erhielt ein moderneres Aussehen mit einer völlig neuen Front und neuen Rückleuchten. Der Innenraum wurde mit einem völlig neuen Armaturenbrett überarbeitet, das besser zur Ausstattung mit zwei Airbags passte. Modifikationen am Rahmen reduzierten unter anderem die Fahrgeräusche und Vibrationen, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten. Die Motorenpalette wurde auf einen 2,4-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit 92 kW (125 PS), einen 4,0-Liter-Sechszylinder-Benzinmotor mit 140 kW (190 PS) und einen 2,5-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 84 kW (114 PS) reduziert.

Auch dank eines neuen Vorstandsvorsitzenden wurde der ‚alte‘ Cherokee 2001 eingestellt. Im selben Jahr wurde der Wagen für das Modelljahr 2002 durch den Liberty ersetzt, ein Modell, das auf den meisten Märkten außerhalb der USA – auch bei uns – weiterhin einfach Cherokee genannt wurde. Doch ganz vorbei war es noch nicht, denn über chinesische Joint Ventures wurde der Cherokee XJ in leicht modernisierter Form bis 2014 weiter produziert.