Gesichtet: ein Dodge Mini Ram Van
Das gefleckte Exemplar
Der Innenhof des Louwman-Museums in Den Haag ist Fahrzeugen vorbehalten, die 40 Jahre oder älter sind, obwohl auch andere besondere Autos ‚geduldet‘ werden. Selbst als wir vor einiger Zeit dort waren, gab es viele Schönheiten im Innenhof. Der persönliche Favorit von mir? Dieser Dodge Mini Ram Van. Denn wann sieht man die schon mal und wer behält so etwas? Die Stahlfelgen und die leichten Gebrauchsspuren machen ihn nur noch lustiger.
Um genau zu sein, handelt es sich bei dem gesichteten Exemplar um einen originalen niederländischen Dodge Mini Ram Van 2.5 aus dem Jahr 1992, also eine Benzinversion. Der Wagen befindet sich seit 2001 im Besitz seines derzeitigen Eigentümers. Er scheint sich gut um ihn zu kümmern, denn er sieht immer noch sehr gut aus, insbesondere für einen Firmenwagen dieses Alters.
Van-Version: Dodge Mini Ram Van
Beginnen wir am Anfang: der erste Chrysler Voyager. Zusammen mit seinen Markenvarianten Dodge Caravan und Plymouth Voyager gehörte er 1984 und weit darüber hinaus zu den MPV-Pionieren auf dem US-Automarkt. Das Auto bot eine zusätzliche praktische Alternative zum Kombi.
Chrysler sah jedoch eine andere Chance für das Modell. Zu diesem Zeitpunkt hatte Dodge bereits die Ram-Nutzfahrzeugfamilie, die aus den noch immer bekannten Pick-up-Modellen und einem großen Van, dem Ram Van, bestand. Der neue, geräumige MPV bot eine hervorragende Basis für eine Van-Version. Er wäre dann eine kompaktere Alternative zum großen Van. Die Van-Version des Voyager erhielt den treffenden Namen Dodge Mini Ram Van.
Wie die Passagierversion war auch der Transporter in einer „kurzen“ und einer LWB-Version erhältlich. Bei der Van-Version wichen die Rücksitze natürlich einer großen flachen Ladefläche. Interessanterweise wurden die Seitenfenster nicht einfach geschlossen, sondern die Karosserie wurde modifiziert, um der Van-Version flache Seitenwände zu verleihen. Übrigens konnte die Van-Version auf Wunsch auch mit Seitenfenstern oder nur mit einem kleinen Seitenfenster bestellt werden. Auch die Scheinwerfer waren im Vergleich zur Beifahrerversion etwas einfacher gestaltet. Für das Modelljahr 1989 wurde der Mini Ram Van in Caravan C/V umbenannt, wobei letzteres eine Abkürzung für Cargo Van ist. Optionale Hecktüren waren nun für einen Van üblich, anstelle einer Heckklappe.
Dodge Mini Ram Van in Europa
Der amerikanische MPV kam als Chrysler Voyager auch auf den europäischen Markt. Dodge war in jenen Jahren noch offiziell in Europa aktiv und sah auch hier einen Markt für den Mini Ram Van. Obwohl das Modell in Amerika als kleiner Van galt, war seine Größe für europäische Verhältnisse eher durchschnittlich. Außerdem bot der Mini Ram Van den gleichen Komfort wie die Voyager-Passagierversion. Da der reguläre Dodge Caravan hier nicht ausgeliefert wurde, wurde die Van-Version in Europa weiterhin Mini Ram Van genannt.
Dodge Mini Ram Van der zweiten Generation
Für das Modelljahr 1991 erschien eine neue Modellgeneration der Chrysler Minivans, und auch dieses Modell erhielt eine weitere Van-Version. Für dieses Modell wurde genau derselbe Ansatz verfolgt, nur dass die Van-Version jetzt die gleichen Leuchteinheiten hatte wie die Passagierversion.
Eine weitere Van-Variante: der Chrysler Voyager Commercial
Obwohl der Dodge Mini Ram Van von Anfang an auch in Europa angeboten wurde, sah der niederländische Chrysler-Importeur einen Markt für seine eigene Variante. Das war der Chrysler Voyager Commercial. Der große Unterschied zwischen dem Mini Ram Van und dem Commercial bestand darin, dass letzterer einfach eine umgebaute Passagierversion war. Die beiden sind leicht voneinander zu unterscheiden. Erstens hatte der Dodge – auch in Europa – amerikanische Beleuchtungseinheiten und der Chrysler hatte europäische. Außerdem hatte der Mini Ram Van die bereits erwähnten flachen Seitenwände, während der Voyager Commercial einfach geschlossene Seitenfenster hatte.
Spätere Van-Versionen
Der Dodge Mini Ram Van (und der amerikanische Dodge Caravan C/V) existierte bis 1995, als die dritte Generation der Chrysler Minivans auf den Markt kam. Ab 2003 bot Dodge wieder einen Caravan C/V an, der jedoch dem nordamerikanischen Markt vorbehalten blieb. Parallel dazu führte Chrysler Niederlande nach 1995 den Voyager Commercial weiter. Sein letztes Modell, das bis 2007 produziert wurde, ist manchmal noch anzutreffen.