Gesichtet: ein BMW Z1
Das gefleckte Exemplar
In dem Dorf Achtmaal (Nordbrabant) sind wir auf diesen schönen BMW Z1 gestoßen. Er ist auf belgische Oldtimerkennzeichen zugelassen. Die können Sie nicht einfach überprüfen, also können wir nicht viel mehr über dieses besondere Exemplar sagen, als dass die dunkelgrüne Farbe sehr stilvoll an ihm aussieht. Der Spot ist jedoch ein guter Grund, sich noch einmal mit der Geschichte des Z1 zu beschäftigen.

BMW Z1: vom Konzept zur Produktion
Im Jahr 1985 gründete BMW die Abteilung BMW Technik GmbH. Diese Abteilung war generell für die Entwicklung von Konzeptfahrzeugen und neuen Technologien zuständig. Als erstes Projekt beschloss das Team, einen Roadster zu entwickeln. Ein solches Modell hatte BMW seit dem Produktionsstopp des 507 im Jahr 1959 nicht mehr gehabt. Das Designteam wurde von dem niederländischen Autodesigner Harm Lagaay geleitet. Zunächst wurde auch an einer Coupé-Version gearbeitet, aber nur der offene Roadster schaffte es bis zur Konzeptphase. Die Serienversion folgte im Jahr 1987: der BMW Z1. Das ‚Z‘ steht hier für ‚Zukunft‘.

BMW Z1 ist ein innovativer Roadster
Das Team von Lagaay hat ein besonderes Design entworfen. Das Auto verfügt über Schiebetüren, die nach unten in den Schwellern verschwinden. Die daraus resultierenden recht hohen Schweller sind gleichzeitig der Seitenschutz, so dass der Z1 auch bei geöffneten Türen sicher gefahren werden kann. Der BMW Z1 war und ist auch in anderer Hinsicht ein besonderes Auto. Er hat zum Beispiel Karosserieteile aus Kunststoff, die leicht austauschbar sind und es relativ einfach machen, die Farbe der Karosserie zu ändern. In der Theorie, aber in der Praxis ist das immer noch eine ziemliche Arbeit. Außerdem ist der Überrollbügel in den Rahmen der Windschutzscheibe integriert.

Eine technische Innovation ist, dass der Z1 einer der ersten BMW war, der eine Mehrlenker-Hinterachse hatte. Diese spezielle Konstruktion wurde als Z-Achse bezeichnet und später auch bei anderen Modellen eingesetzt. Das Auto hat außerdem einen flachen Unterboden. Das ist nicht nur aerodynamisch, sondern sorgt auch sofort für Sog. Wie ein Formel-1-Auto wird der Z1 bei höheren Geschwindigkeiten sozusagen an die Fahrbahn gesaugt, um ein besseres Handling zu erreichen. Der entsprechende Diffusor ist in den hinteren Stoßfänger integriert: daher die Lücke unter der Heckklappe.

Antriebsstrang BMW Z1
Der Antriebsstrang war dann weniger innovativ: Er entsprach – wie viele andere technische Komponenten – vollständig dem des damaligen BMW 325i (Generation E30). Das bedeutete einen 2,5-Liter-Reihensechszylinder mit 125 kW (170 PS), kombiniert mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe und natürlich Hinterradantrieb.
Produktion und Nachfolge des BMW Z1
Der BMW Z1 wurde sofort gut aufgenommen. Schon vor Produktionsbeginn lagen 3.500 Bestellungen vor. Die Produktion lief von 1989 bis 1991. In dieser Zeit wurden genau 8.000 Einheiten hergestellt, auch weil BMW nur eine begrenzte Anzahl von Einheiten pro Tag produzieren konnte. Die weitaus meisten Einheiten wurden im Heimatland Deutschland verkauft. Interessanterweise unterscheiden sich die offiziell in Frankreich ausgelieferten Exemplare von den übrigen: Sie haben gelbe Scheinwerfergläser.
Der BMW Z1 war in den Farben Rot, Schwarz, Grün und Hellgelb erhältlich, wobei die ersten drei bei weitem am beliebtesten waren. Die Innenausstattung war fast immer dunkelgrau, nur 38 Besitzer entschieden sich für die optionale rote Innenausstattung. Nur einmal wurden blaue und orangefarbene Exemplare gebaut, und zwar für Ulrich Bez (den ersten Direktor der BMW Technik GmbH) bzw. den Designer Harm Lagaay.
Nach einigen Jahren wurde der BMW Z1 im Jahr 1996 vom BMW Z3 abgelöst, wodurch eine lange Reihe von BMW Z-Modellen entstand.
