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FOTORAPORT: Volkswagen feiert 50 Jahre Golf beim Eisrennen in Zell am See

Januar 30, 2024

Welt-Ikone

Seit seinem Debüt in den 1970er Jahren hat der Volkswagen Golf die Welt im Sturm erobert und ist zu einer Ikone in der Automobilwelt geworden. Mit jeder seiner acht Generationen hat sich der Golf an die wechselnden Anforderungen des Automobilmarktes angepasst und dabei seine ganz eigenen Spuren in der Geschichte der Automobilindustrie hinterlassen. Eine lustige Tatsache: Der Golf ist eines der drei meistverkauften Modelle seit der Erfindung des Autos. Insgesamt wurden allein in den Niederlanden rund 900.000 Exemplare verkauft. In Zell am See gehen wir an den verschiedenen Generationen vorbei. Werden Sie mit uns gehen?

Foto: Maurice Volmeyer

Golf 1: der Pionier (1974-1983)

Der italienische Designmeister Giorgetto Giugiaro erhielt 1970 den Auftrag, den Nachfolger des legendären Käfers zu gestalten. Der renommierte Designer, der auch dem ersten Polo, Passat, Jetta und Scirocco seinen Stempel aufgedrückt hat, erhielt bei seiner Ernennung eine klare Vorgabe: Er sollte mindestens so viel Platz im Innenraum bieten wie der geliebte Käfer. Im März 1974 rollte der Golf 1 in die Ausstellungsräume und löste eine wahre Revolution in der Automobilwelt aus.

Ursprünglich wollte Giugiaro den Scheinwerfern die gleiche quadratische Form geben wie den Rückleuchten. Dies erwies sich jedoch als zu teuer, so dass man sich schließlich für die günstigeren runden Modelle entschied. Das Ergebnis war ein bahnbrechendes Auto, das nicht nur Platz bot, sondern auch den Weg für eine neue Ära im Autodesign ebnete.

Foto: Maurice Volmeyer

1975 sorgte Volkswagen auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt mit der Vorstellung des ersten Golf GTI für Aufsehen. Unter der Haube brüllte ein kräftiger Vierzylinder mit 110 PS, der nur 810 Kilogramm Auto bewegen musste. Der Sprint von 0 auf 100 wurde in 9 Sekunden absolviert, was für ein kompaktes Familienauto zu dieser Zeit geradezu spektakulär war. Volkswagen strebte einen Absatz von 5.000 Einheiten an, doch allein in Deutschland gingen 22.000 Exemplare des ersten Hot Hatch der Welt über den Ladentisch.

Golf II: Entwicklung und Innovation (1983-1991)

In den frühen 1980er Jahren brachte Volkswagen den Golf II auf den Markt. Das Design wurde stromlinienförmiger, mit runderen Formen, die einen Vorgeschmack auf die Designtrends der Zeit gaben. Der GTI erhielt mehr Leistung, und das Modell wurde weithin als sportliche und stilvolle Wahl anerkannt. Außerdem debütierten ABS und Servolenkung im Golf, was das Fahrerlebnis deutlich verbesserte. Vom Golf II liefen insgesamt 6,3 Millionen Einheiten vom Band, nur etwa 300.000 weniger als vom Vorgänger.

Foto: Maurice Volmeyer
Foto: Maurice Volmeyer

Golf III: Sicherer und praktischer (1991-1997)

1991 brachte Volkswagen den Golf der dritten Generation auf den Markt. Das Design wurde noch stromlinienförmiger und die Sicherheit wurde noch stärker in den Vordergrund gestellt. Vorne wurden Airbags integriert, später folgten Seitenairbags. Geschwindigkeitsfanatiker konnten sich für den leistungsstarken Golf VR6 entscheiden, der mit einem kompakten 2,9-Liter-Sechszylinder ausgestattet war und 190 PS leistete. Als Sahnehäubchen führten die Deutschen auch den ersten Golf Variant ein: eine Kombiversion. Insgesamt hat Volkswagen 4,8 Millionen Einheiten des Golf III vom Band laufen lassen.

Foto: Maurice Volmeyer

Golf IV: Nachhaltigkeit und Effizienz (1997-2003)

Drei Jahre vor der Jahrtausendwende kam der Golf IV auf den Markt. Gleichzeitig konzentrierte sich die Autoindustrie zunehmend auf Nachhaltigkeit und Effizienz. Elektroautos waren noch nicht in Sicht, aber umweltbewusste Fahrer entschieden sich für spritsparende TDI-Motoren. Am anderen Ende des Spektrums glänzte der legendäre Golf IV R32, ausgestattet mit einem kraftvollen 3,2-Liter-VR6-Motor, der für 231 PS und eine beeindruckende Höchstgeschwindigkeit von 247 km/h gut war. Heute, rund 20 Jahre später, hat dieses Auto einen beachtlichen Kultstatus erreicht. Für einen Wagen in Top-Zustand mit weniger als 70.000 Kilometern auf dem Tacho müssen Sie im Jahr 2024 mindestens 50.000 Euro auf den Tisch legen. Insgesamt konnte Volkswagen vom Golf IV bis zu 4,9 Millionen Stück verkaufen.

Foto: Maurice Volmeyer

Golf V: mehr Technik (2003-2009)

Der Golf der fünften Generation markiert eine Zeit des technischen Fortschritts. Sicherheit und Konnektivität standen bei der Entwicklung dieser Generation im Mittelpunkt. Elektronische Stabilitätskontrolle, fortschrittliche Airbagsysteme und moderne Infotainment-Optionen wurden in vielen Golf-Modellen zur Standardausstattung. Die Einführung der so genannten Twincharger“-Technologie, einer Kombination aus Turbo- und Kompressoraufladung, sorgte für beeindruckende Leistung und Kraftstoffeffizienz. Diese Innovationen positionierten den Golf als modernes, technologisch fortschrittliches Auto, das den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen ist. Produktionszahl: 3,4 Millionen Einheiten.

Golf VI: Weltauto des Jahres (2009-2012)

Mit der sechsten Generation des Golf hat Volkswagen sein Engagement für die Modernisierung fortgesetzt, das Design verfeinert und weitere fortschrittliche Technologien integriert. Das Äußere erhielt schärfere Linien und ein stromlinienförmigeres Profil, während der Innenraum mit hochwertigen Materialien und einem fortschrittlichen Infotainment-System auf ein höheres Komfort- und Luxusniveau gebracht wurde. Dieser wurde 2009 als „World Car of the Year“ ausgezeichnet. Bei Volkswagen ging die Post ab. Wörtlich. Nach zehnjähriger Abwesenheit feierte das Golf Cabriolet sein triumphales Comeback. Im Jahr 2012 wurde dann der erste GTI ohne festes Dach vorgestellt. Insgesamt wurden 3,6 Millionen Exemplare des Golf VI gebaut.

Golf VII: erste Elektrifizierung (2012-2019)

Der Golf VII zeigte, dass die Evolution des Golfs noch lange nicht abgeschlossen war. Mit einem zukunftsweisenden Design und der Einführung eines Elektromodells wie dem e-Golf und dem Hybrid-GTE bewies der Golf VII, dass die deutsche Schräghecklimousine durchaus mit der Zeit gehen kann. Ein Start-Stopp-System wurde serienmäßig in die regulären Benzin- und Dieselmodelle eingebaut und unterstreicht das Engagement der Marke für Effizienz. Die Konzentration auf die Kraftstoffeffizienz ging nicht zu Lasten der Leistung. So war der spritsparende Golf GTE mit einer Zeit von 7,6 Sekunden von 0 auf 100 schneller als der ursprüngliche GTI. Der Golf VII war mit 6,3 Millionen verkauften Exemplaren ein uneingeschränkter Erfolg.

Golf VIII: der letzte traditionelle Golf (2019 – heute)

Die achte Generation des Golf, die seit 2019 auf dem Markt ist, wurde durch die Einführung der vollelektrischen ID-Baureihe von Volkswagen – und die baldige globale Epidemie – etwas in den Hintergrund gedrängt. Außerdem hat die Marke das Auto mit technischen Spielereien vollgestopft, mit denen nicht jeder Benutzer umgehen kann. Glücklicherweise hat Volkswagen auf das Feedback seiner Kunden gehört und bringt nun einen verbesserten Golf 8 auf den Markt, der Mitte 2024 auf den Markt kommen wird. Das Modell bringt in Ordnung, was in Ordnung gebracht werden muss: Das Infotainmentsystem verfügt jetzt über deutlich mehr Rechenleistung und das Lenkrad hat künftig wieder physische Bedienelemente. Die so genannten „Slider“ unter dem Infotainmentsystem sind ebenfalls beleuchtet, so dass man sie jetzt auch im Dunkeln leicht bedienen kann. Über ChatGTP können Sie verschiedene Dinge im Inneren steuern. Ein hochmodernes System, das einfach mit Ihrer Stimme zu bedienen ist.

Foto: Maurice Volmeyer

Äußerlich erkennt man den aktualisierten Golf an einer schärferen Nase, neuen Leuchteinheiten und einem optionalen beleuchteten Volkswagen Logo. GTE GTI- oder R-Modelle sind ganz leicht zu erkennen, da sie ein Typenschild auf der Vordertür haben. GTE-Fahrer können den Besuch an der Tankstelle noch öfter verschieben, denn dank einer rein elektrischen Reichweite von 100 Kilometern sind praktisch alle Pendlerfahrten ohne einen Tropfen Kraftstoff möglich.

Golf 8 R

Natürlich ist auch der Golf R wieder mit von der Partie. In Österreich wird das Modell noch leicht getarnt erscheinen, aber wir werden die Chance haben, es zum ersten Mal in Aktion vor der Öffentlichkeit zu sehen. Auf der österreichischen Eisbahn gleitet das absolute Topmodell kontrolliert dahin, auf vier schwarzen Felgen mit markanten blauen Bremssätteln dahinter. Aus den vier kräftigen Auspuffrohren kommt ein tiefes Dröhnen. Die genaue Kraft, die hier wirkt, ist noch nicht bekannt. Im Vorgängermodell leistet der 2,0-Liter-TSI 320 bis 333 PS. Das überarbeitete R-Modell wird zweifellos eine angenehme Leistungssteigerung erfahren.

Foto: Maurice Volmeyer

Golf IX: der erste elektrische Golf (2028)

Wir haben es oben geschrieben: Angesichts des kometenhaften Aufstiegs der Elektroautos bekommt der Golf der achten Generation vielleicht nicht die Liebe, die er verdient. EVs wie der ID.3, ID.4, ID.5, ID.7 und ID.Buzz stehlen dem deutschen Hersteller derzeit die Show. Aber die mangelnde Aufmerksamkeit ist nicht die größte Sorge des Golfs. Ab 2035 dürfen in Europa nur noch vollelektrische Autos verkauft werden. In den Niederlanden werden Sie bereits ab 2030 verpflichtet sein, die Steckdose zu benutzen.

Wird sich Volkswagen also von dem Kultmodell verabschieden? Nein, absolut nicht. Während unseres Besuchs auf der Geburtstagsparty des Golf verrät Volkswagen-Chef Thomas Schäfer, dass die neunte Generation des Golf vollelektrisch sein wird. Er gibt noch nicht viele Informationen preis, aber der zukünftige Golf wird nicht auf der derzeitigen UVP-Plattform, sondern auf der SSP-Plattform basieren. Mit der 800-Volt-Technologie verspricht der Elektro-Golf ein blitzschnelles Ladeerlebnis. Ein beeindruckender Ladungsanstieg von 10 auf 80 Prozent würde nur 12 Minuten dauern. Und so passt sich der Golf wieder einmal den sich wandelnden Anforderungen des Automarktes an, wie er es seit 50 Jahren erfolgreich tut. Golf, alles Gute zum Geburtstag!

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