Familie aus Staphorst muss nach Zusammenstoß mit Zug 500.000 Euro Schadenersatz zahlen, da Sohn aufgrund seiner Religion nicht versichert ist

Haftpflichtversicherung

Wenn Sie in den Niederlanden ein Auto auf der Straße fahren wollen, müssen Sie mindestens WA-versichert sein. Dies ist im Kraftfahrzeughaftpflichtgesetz (Wam) festgelegt. Auf diese Weise sind Sie gegen Schäden versichert, die Sie anderen zufügen. Kurz gesagt: Derjenige, der Ihnen einen Schaden zufügt, bekommt von Ihrer Versicherung ordentlich Geld, um zum Beispiel ein Auto zu reparieren oder ein neues zu kaufen.

Glaube

Aber wussten Sie, dass eine Haftpflichtversicherung in den Niederlanden streng genommen gar nicht vorgeschrieben ist? Wenn Sie aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen keine Haftpflichtversicherung wünschen, können Sie eine Befreiung von der Versicherungspflicht als Kriegsdienstverweigerer beantragen. Wenn Sie glaubwürdig erscheinen, dürfen Sie nach der Zulassung ohne Haftpflichtversicherung auf die Straße gehen. Mit all den damit verbundenen Risiken…

Staphorst

Diese Ausnahmeregelung kommt nun eine Familie aus dem religiösen Staphorst buchstäblich teuer zu stehen. Der 17-jährige Junge der Familie kam am vergangenen Wochenende mit seinem Traktor an einer Kreuzung mit einer Panne zum Stehen. Er sprang gerade noch rechtzeitig aus dem Führerhaus, woraufhin der Intercity aus Zwolle den Traktor völlig demolierte.

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500.000 Euro

Der Zugverkehr zwischen Zwolle und Meppel war den ganzen Abend über unterbrochen. Der mit 400 Fahrgästen besetzte Zug konnte seine Fahrt aufgrund der Schäden nicht fortsetzen. Neben dem Zug und dem Traktor wurden auch einige Autos in der Umgebung durch herumfliegende Steine aus dem Kiesbett schwer beschädigt. Einschließlich der Kosten für die Ersatzbeförderung von 400 Passagieren beläuft sich der Schaden auf rund 500 000 Euro.

Nicht versichert

Der junge Traktorfahrer muss die hohen Kosten nicht selbst tragen, sondern seine Eltern. Diese sind jedoch aus religiösen Gründen nicht versichert. Vater Harry van der Horst erklärt gegenüber der AD: „Wir sind uns der Kosten bewusst“. In der Zwischenzeit wurde im Dorf eine Spendenaktion für die Familie organisiert, die damit zunächst nicht gerechnet hatte. „Aber am Ende haben wir gesagt: Gut, organisiert etwas.“ Innerhalb von 24 Stunden wurden über 80.000 Euro gesammelt. Die Initiatoren arbeiten mit Staphorst Helps Staphorst zusammen. Die Stiftung bietet Hilfe für Staphorster Bürger, die nicht versichert sind. Im Grunde eine Versicherungsgesellschaft also…

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