ERSTER FAHREINDRUCK: NISSAN ARIYA UND QASHQAI E-POWER
Erste Meter im neuen Elektro-SUV von Nissan
Nissan ist ein Pionier auf dem Gebiet der Elektroautos. Während die meisten Autohersteller gerade erst ihr erstes Elektrofahrzeug auf den Markt bringen, ist Nissan bereits bereit für die dritte Generation von Elektrofahrzeugen: den Nissan Ariya. Es wird im Sommer in den Niederlanden auf den Markt kommen, aber wir durften uns jetzt ans Steuer setzen und es auf der Strecke testen.
Nissan Ariya
Nissan hat sehr ehrgeizige Pläne. In den kommenden Jahren sollen 23 neue elektrifizierte Modelle auf den Markt kommen, davon 15 vollelektrisch. Bis 2024 können wir mit vier rechnen. In Madrid haben wir wahrscheinlich eine Vorschau auf zwei neue (teilweise) elektrische Modelle bekommen: den Ariya und den Qashqai e-Power.
Elektro-SUV
Der Ariya ist das Auto, auf das wir uns am meisten gefreut haben. Nissan ist der Begründer des Crossover-Segments (Qashqai, Einführung 2007) und dank jahrelanger Erfahrung mit Elektrofahrzeugen (Leaf, Einführung 2010) ein Experte auf dem Gebiet des elektrischen Fahrens. Die Erwartungen an den Ariya – ein vollelektrisches SUV – sind daher hoch.
Was Sie über den Nissan Ariya wissen müssen
Nissan hat den Ariya vor einiger Zeit angekündigt, aber jetzt, da er endlich in die Niederlande kommt, werden wir Ihr Gedächtnis auffrischen. Denn was ist nochmal mit diesem japanischen SUV? Der Ariya ist eine Art Kreuzung zwischen einem Nissan Qashqai und einem Nissan Leaf. Denken Sie nur: Es ist ein SUV und es ist vollelektrisch. Es ist viel größer als ein Qashqai. Die Ariya ist 4,59 Meter lang, 1,85 Meter breit und 1,66 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,78 Meter. Also ein ziemlich guter Junge.
Wie weit kommt er?
Es gibt vier verschiedene Versionen mit wahlweise Zwei- oder Allradantrieb und zwei verschiedenen Batteriepaketen. Die Basisversion verfügt über ein Batteriepaket mit einer Kapazität von 63 kWh und ist rund 400 Kilometer weit entfernt. Die anderen drei Varianten haben alle einen 87-kWh-Akku. Je nach Ausführung können Sie mit diesem Akku bis zu 500 Kilometer weit fahren.
Ist er ein bisschen glatt?
Ja, das ist er. Auf der Rennstrecke von Jarama bei Madrid testen wir das Einstiegsmodell: das Advance. Es ist mit einer 63-kWh-Batterie und einem 217-PS-Elektromotor ausgestattet, der die Vorderräder antreibt. Diese Variante wiegt 1.800 Kilo, beschleunigt aber in nur 7,5 Sekunden auf 100 km/h. Nicht schlecht, für eine Grundleistung. Zudem schießt es dank des sofort verfügbaren Drehmoments auf den ersten Metern extra schnell aus den Startlöchern. Aus dem Stand bis 50 km/h ist er für viele andere Autos zu schnell.
Über dem Advance befindet sich der 242 PS starke Evolve. Den gibt es auch als allradgetriebenen E-Force mit einer Systemleistung von 306 PS. Wenn Sie ein eiliger Typ sind, können Sie den E-Force Performance wählen. Dank einer Leistung von 396 PS sprintet er in 5,1 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.
Es gibt bereits so viele Elektro-SUVs, was macht den Ariya einzigartig?
Wie erwähnt versteht Nissan Crossover und Elektroautos. Dinge wie Platzangebot und Reichweite passen also gut zusammen. Aber es ist das Design, das das Auto wirklich einzigartig macht. Und vor allem das Innendesign.
Das minimalistische Armaturenbrett besteht größtenteils aus einer Holzplatte, die virtuelle Schalter enthält. Sie stehen also nicht auf dem Panel, sondern tatsächlich darin. Das Panel sieht sehr schön aus und würde in einem Auto aus einem viel höheren Segment nicht fehl am Platz wirken. Und nicht unwichtig: Die Tasten lassen sich auch während der Fahrt gut bedienen. Sie „vibrieren“, sobald Sie sie berühren, genau wie Ihr Handy vibriert, wenn Sie auf etwas auf dem Bildschirm tippen. Die Schaltflächen werden nur angezeigt, wenn das Fahrzeug eingeschaltet ist. Schaltet man das Auto ab, sieht man sie (fast) nicht mehr.
Auffallend sind auch die verwendeten Materialien. Sie sind von sehr hoher Qualität. Alles, was Sie berühren, fühlt sich weich an. Die Türverkleidungen, die Sitze, das Armaturenbrett, einfach alles ist mit Alcantara bezogen. Dadurch fühlt man sich auch, als säße man in einem dick geschmückten deutschen SUV. Sie erhalten sogar hochflorige Teppiche. Wir ziehen auf keinen Fall einen Vergleich mit Rolls-Royce, sondern nennen uns ein weiteres Auto in diesem Segment mit Hochflorteppich.
Was wird der Nissan Ariya kosten?
Der Nissan Ariya kann online reserviert werden und steht diesen Sommer im Showroom. Die Preise für den Ariya beginnen bei 47.390 Euro. Für eine Version mit dem großen Akkupack verliert man mindestens 56.390 Euro.
Was ist mit dem Qashqai e-Power?
Seit einem Jahr ist der neue Nissan Qashqai auf dem Markt, jetzt aber auch als Vollhybrid, allerdings ohne Stecker. In Madrid dürfen wir im Qashqai e-Power ein paar Runden auf der Rundstrecke drehen. Es verwendet einen 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbomotor mit variabler Verdichtung, einen Generator, einen Wechselrichter und einen 190-PS-Elektromotor. Der Benziner leistet 156 PS, treibt aber die Räder nicht an. Er hat noch eine weitere Aufgabe: Strom für den Elektromotor zu erzeugen, der für den Antrieb sorgt.
Besonders effizient
Der Benzinmotor kann immer mit der optimalen Drehzahl und dem besten Verdichtungsverhältnis laufen, was für eine bessere Effizienz und geringere CO2-Emissionen im Vergleich zu einem herkömmlichen Verbrennungsmotor sorgt. Der Durchschnittsverbrauch liegt laut Nissan bei 5,3 l/100 km, was einem CO2-Ausstoß von 119 g/km entspricht.
Wie fährt sich das?
Reale Verbrauchswerte können wir Ihnen noch nicht nennen, da wir den Qashqai e-Power auf Rundkurs fahren. Wir können Ihnen etwas über das Fahrgefühl sagen. Da der e-Power immer von einem Elektromotor angetrieben wird, ähnelt das Fahrgefühl – man spürt es – dem eines traditionellen Elektrofahrzeugs. Das bedeutet sanfte und lineare Beschleunigung.
Dank eines ordentlichen Sofortdrehmoments – 330 Nm um genau zu sein – ist er deutlich laufruhiger als sein traditioneller Bruder mit 1,4-Liter-Benzinmotor. Da ein Batteriepaket fehlt, fühlt sich das Auto nicht übermäßig schwer an, wie es oft bei einem echten Elektrofahrzeug der Fall ist.
nett und still
Der Benzinmotor verrichtet seine Arbeit leise im Hintergrund und ist kaum hörbar. Wenn Sie den Qashqai in den e-Pedal-Modus versetzen, bremst er – genau wie ein Elektrofahrzeug – auf dem Elektromotor, sodass Sie Energie zurückgewinnen. Sie können dann nur noch mit dem Gaspedal anfahren, beschleunigen und bremsen. Fast vergisst man, dass man nicht in einem vollelektrischen Auto sitzt. Tritt man das Gaspedal ganz durch, hört man den Verbrennungsmotor seine Arbeit verrichten. Die Preise des Qashqai e-Power werden von Nissan in Kürze bekannt gegeben.