Erfahrungsbericht – Mazda 3 2.0 e-SkyActiv-X 186 (2022)
Turbo? Nein, das müssen Sie nicht.
Ein ungeblasener 2,0-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor – wo findet man den heute noch? Zumindest in diesem Mazda 3. In gewisser Weise schwimmt Mazda in Europa gegen den Strom, denn die meisten Autohersteller bieten nur Motoren mit Turbolader an. Nicht ohne Grund, denn ein Turbomotor bietet nicht nur ein hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen, sondern auch die Möglichkeit, einen kleineren Hubraum zu nutzen. Dies wiederum dürfte die Effizienz verbessern. Aber Mazda will nichts davon wissen.
e-SkyActiv-X
Nein, Mazda macht das auf seine Weise. Durch den Einsatz des M-Hybrid-Systems mit einer 24V-Lithium-Ionen-Batterie kann Mazda unter anderem den Verbrauch senken. Das Auto ist also ein Mild-Hybrid mit integriertem Startergenerator. Sie speichert die beim Bremsen erzeugte Energie und nutzt sie für die Stromversorgung der elektrischen Systeme des Fahrzeugs.
Wie funktioniert e-SkyActiv-X?
Aber noch interessanter ist die Funktionsweise des Motors. Der e-SkyActiv-X ist eigentlich ein Benzinmotor mit den Eigenschaften eines Dieselmotors. Mazda nennt die Technologie SPCCI, was für Spark Controlled Compression Ignition (funkengesteuerte Kompressionszündung) steht. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, funktioniert es ungefähr so: Eine kleine Menge Kraftstoff wird mit viel Luft unter extrem hohem Druck komprimiert. Ein Funke entzündet es in einer kleinen Explosion und nicht in einer großen Flamme wie bei Benzinmotoren. Nach der Explosion steigen Druck und Temperatur, und die Kompressionszündung wie beim Diesel sorgt dafür, dass sich das Kraftstoffgemisch in einer großen Explosion entzündet. Es vereint also das Beste aus beiden Welten.
Dieser Motor ist nicht neu, denn wir haben bereits die frühere Generation des Motors gefahren. Die Weiterentwicklung in unserem Testwagen führte zu einer Leistung von 186 PS und 240 Nm und einem Verbrauch von 5,2 l/100 km bei einer CO2-Emission von nur 118 g/km. Zum Vergleich: Ein Volkswagen Golf 1.5 eTSI mit 150 PS verbraucht 5,7 l/100 km bei Emissionen von 129 g/km.
Wie fährt es sich?
Ist er so sparsam, wie Mazda behauptet? Die Antwort lautet ja und nein. Auf der Autobahn ist das Auto wirklich sehr sparsam. Bevor wir losfuhren, setzten wir zunächst den Bordcomputer zurück, und ohne wirklich auf den Kraftstoffverbrauch zu achten – eine schöne Auffahrt bleibt attraktiv – erreichten wir einen Verbrauch von 4,9 l/100 km. Nicht schlecht! In der Stadt, wo man abbremsen und beschleunigen oder den rechten Fuß länger unten halten muss, sind diese schönen Zahlen verschwunden. Trotzdem ist die Werksspezifikation durchaus realisierbar, und es wird nie unwirtschaftlich.
Die Fahreigenschaften des Mazda 3
Auf der Straße merkt man, dass der Mazda 3 eigentlich ein Auto ist, das mit sich selbst im Reinen ist. Wir werden es erklären. Die Federung ist ausgezeichnet: straff, aber nicht unkomfortabel. Auch Mazda hat die richtige Balance gefunden. Es ist vielleicht ein bisschen weit hergeholt, die Balance des 3 mit der eines Autos mit Heckantrieb zu vergleichen, aber die Schräghecklimousine kommt dem schon sehr nahe. Die Kontrolle ist leicht, aber immer berührend. Außerdem kann man den Japanern eine Botschaft schicken, wenn es darum geht, ein schönes Sechsgang-Getriebe zu bauen, denn es schaltet fantastisch. Das sportliche Gefühl wird durch die niedrige Sitzposition und einen Lenker, der sich schön weit nach vorne ziehen lässt, noch verstärkt. Etwas, das mich immer aufmuntert: ein Gaspedal, das fest auf dem Boden steht. So weit, so gut.
Das letzte, was die Party komplett machen kann, ist der Motor, aber das scheint der einzige Abwesende zu sein. Auf dem Papier leistet der Vierzylinder-Saugmotor 186 PS, und obwohl wir glauben, dass die Leistung ausreicht – denn er ist schnell genug -, fühlt es sich nicht immer so an. Nein, es ist alles eine Frage der Wahrnehmung. Eine Erfahrung, die so gut zum Fahrwerk, dem Handling, dem Getriebe und dem insgesamt sportlichen Gefühl passt, das der 3er vermittelt. Das ist natürlich sehr schade.
Das Design des Mazda 3
Der Mazda 3 ist ein hübsches Gerät. Mir persönlich gefällt ‚Soul Red‘, aber die Karosseriefarbe ‚Platinum Quartz‘ steht ihm sehr gut. Vor allem in Kombination mit den schwarzen 18-Zoll-Leichtmetallrädern und den weiteren schwarzen Hochglanz-Akzenten wie Kühlergrill, Dachspoiler und Scheinwerfergehäuse. Sehr schickes Design!
Innenraum des Mazda 3
Der Innenraum des Mazda ist sehr komfortabel, was ein echtes Plus dieses Autos ist. Die Sitze sind großartig, auch wenn größere Menschen etwas Unterstützung für ihre Oberschenkel vermissen könnten. Das Armaturenbrett hat schöne Linien und sieht minimalistisch aus, während alles, was Sie brauchen, in Reichweite ist. Es wurden schöne Materialien verwendet, und alles ist gut durchdacht. Sie kommt der Prämie nahe, obwohl die Japaner selbst diesen Begriff nicht verwenden.
Infotainment
Ein 8,8-Zoll-TFT-Farbdisplay befindet sich auf der Oberseite des Armaturenbretts. Ganz gegen den Trend zu berührungsempfindlichen Bildschirmen wird das Multimediasystem über einen Controller in der Mittelkonsole bedient. Das funktioniert sehr gut. Es sieht aus wie eine Kopie des iDrive von BMW, aber das ist ja auch nicht schlimm. Das System berechnet schnell Routen, zoomt in die Karte hinein und aus ihr heraus und verbindet Geräte. Mit Apple CarPlay und Android Auto ist das Koppeln Ihres Smartphones ganz einfach. Das Head-up-Display gibt unter anderem Navigationsanweisungen, zeigt die entsprechenden Verkehrsschilder an und zeigt die eigene Geschwindigkeit an.
Im Fond des Mazda 3
Im Fond ist der Mazda 3 nicht der geräumigste, aber für eine kurze Zeit können Sie problemlos drei Erwachsene unterbringen. Mit 300 Litern war der Kofferraum noch nie eine Stärke des Mazda 3, was auch an der abfallenden Dachlinie liegt. Die wuchtige C-Säule sieht von außen dynamisch aus, ist aber für den toten Winkel alles andere als ideal.
Mazda 3 2.0 e-SkyActiv-X 186 Preise
Die Preise für den Mazda 3 mit dem verbrauchsarmen 2.0 e-SkyActiv-X mit 186 PS beginnen bei 31.490 Euro. Dafür erhalten Sie die Grundausstattung mit 16-Zoll-Felgen und Stoffbezügen. Das Infotainment-System mit 8,8-Zoll-Display ist bei jedem Mazda 3 2.0 e-SkyActiv-X 186 serienmäßig. Weitere Versionen sind Comfort (ab 33.990 Euro) und Luxury (ab 37.490 Euro). Mit letzterem war auch unser Testwagen ausgestattet. Der Testwagen kostete 37.900 Euro, auch weil das Schiebe-/Ausstelldach und die Farbe Platinum Quarz gewählt wurden. Der Testwagen verfügt außerdem über das I-ACTIVSENSE Paket mit Sicherheitsfunktionen wie Querverkehrswarner vorne und hinten, Smart City Brake Support hinten, 360° View Monitor, Driver Attention Alert und Cruise & Traffic Support. Auf der Mazda-Website finden Sie alle Informationen über den 3.
Fazit
Mazda weiß sehr gut, wie man ein gutes Auto baut. Der Mazda 3 2.0 e-SkyActiv-X 186 ist da keine Ausnahme. Und seien wir ehrlich, für die meisten Menschen erfüllt das Auto alle ihre Wünsche. Aber während das Auto mit seinen Verbrauchswerten überzeugt, ist es schade, dass es dem Motor an Durchschlagskraft fehlt. Ein eifriger Motor ist das, was das Auto verdient, denn die Aufhängung, die Balance und das Handling sind von hohem Niveau.