Dreizylinder-Ausstieg bei VW Golf
Wir gehen zurück ins Jahr 1974: das Jahr, in dem Volkswagen den Golf als Nachfolger des Käfers präsentierte. Bis dahin war dieses Modell als eines der erfolgreichsten im Autoland gelistet. In diesem Jahr machte der Käfer mit luftgekühltem Boxermotor und Hinterradantrieb Platz für ein Auto mit Frontmotor und Frontantrieb: den VW Golf. Revolutionär anders also und eine mutige Entscheidung.
Turnaround
Würden VW-Käfer-Fahrer den Umschwung schlucken? Jetzt, fünfzig Jahre später, kennen wir die Antwort. Der Volkswagen Golf ist eines der erfolgreichsten Modelle weltweit. Der Golf der ersten Generation aus der Hand des italienischen Meisterdesigners Giorgetto Giugiaro erwies sich als ein Hit. Käferfahrer blieben der Marke treu. Es war der Auftakt zu einer glorreichen Zeit für den Produzenten.
Golf der achten Generation
Inzwischen sind wir bei der achten Generation des VW Golf angekommen. Fünfzig Jahre später haben sich die Konturen der Schräghecklimousine von eckig zu rund und stromlinienförmig entwickelt. Auch das Modell ist in 50 Jahren erheblich gewachsen. Der aktuelle Golf hat die Abmessungen eines Autos, das man damals als groß bezeichnet hätte.
900.000 Golfs in den Niederlanden
In 50 Jahren wurden weltweit mehr als 37 Millionen VW Golfs verkauft, davon knapp über 900.000 in den Niederlanden. Im Moment ist es immer noch eines der am häufigsten gefahrenen Modelle in unserem Land. Dazu gehören auch Exemplare der ersten drei Generationen. Das sagt etwas über die Qualität dieser alten Golfs aus und zeigt auch, dass viele Fahrer der Marke und diesem Modell treu sind.
Facelifting der Front
Wechseln Sie niemals ein Siegerteam aus! Die Änderungen sind jetzt evolutionär und nicht revolutionär wie seinerzeit der Übergang vom Käfer zum Golf. Das aktuelle Facelift des Golf der achten Generation ist minimal. Sie sollten eigentlich die Vor-Facelift-Version daneben sehen. Dann sehen Sie, dass der Stoßfänger durch die schwarz gerahmten Seiten ein wenig breiter wirkt und auch die Scheinwerfer wurden etwas schmaler gestaltet. Außerdem ist ein beleuchtetes VW-Logo im Kühlergrill möglich.
Facelifting des Innenraums
Im Innenraum ziert nun ein großer Touchscreen (32,8 cm Diagonale) die Mitte des Armaturenbretts. Die darunter liegenden Schieberegler, mit denen Sie unter anderem die Innentemperatur regeln, sind jetzt beleuchtet. Beim Lenkrad hat sich Volkswagen für traditionellere Tasten und Drehschalter entschieden, anstelle der Mini-Touchpads, mit denen Sie die Funktionen vom Lenkrad aus steuern konnten. Die Änderung wurde Berichten zufolge aufgrund von Kundenfeedback vorgenommen. Außerdem wurde ChatGPT eingeführt, für eine reibungslosere Sprachsteuerung und als Fragekasten für alles Mögliche.
Keine Dreizylinder mehr
Wenn Sie unter die Motorhaube blicken, wurden auch hier einige Dinge angesprochen. Der Dreizylinder 1.0 ist nicht mehr der Basismotor. Das Einstiegsmodell ist jetzt ein Vierzylinder 1.5 TSI mit 85 kW (116) oder 110 kW (150 PS). Wir fuhren den ersten in Kombination mit einem Siebengang-DSG-Automatikgetriebe und er überzeugte. Der Antriebsstrang reagiert sofort auf das Gaspedal und zwar mit Schwung. Das liegt an der 48-V-Mild-Hybrid-Technologie. Ein Elektromotor unterstützt beim Anfahren und beim Schalten. Dadurch wirkt das DSG-Getriebe reaktionsfreudiger und vor allem reaktionsschneller, wenn Sie eine Kreuzung aus dem Stand sanft überqueren wollen. Die Batterie wird mit der Bremsenergie auf der Straße wieder aufgeladen. Der Verbrauch liegt nach Angaben von Volkswagen bei 5,3 l/100 km und ist damit fast identisch mit der Vor-Facelift-Version mit dem Dreizylinder-Basismotor.
VW Golf eHybrid: 142 km elektrisch
Mit dem Facelift wurde auch der Plug-in-Hybrid in die Hand genommen. Dieser VW Golf eHybrid hat jetzt eine deutlich größere Batterie von 19,7 kWh an Bord, die bis zu 142 km rein elektrisches Fahren ermöglicht (WLTP). Außerdem ist eine Schnellladung mit bis zu 40 kW möglich, so dass die Batterie in einer halben Stunde wieder voll ist. Ursprünglich hatte Volkswagen eine geringere Reichweite behauptet, aber nach den jüngsten WLTP-Messungen scheinen bis zu 142 km im Durchschnitt erreichbar zu sein. Damit ist der Golf der Spitzenreiter in seinem Segment. Auch interessant: die maximale Anhängelast beträgt 1.700 kg! Der Antriebsstrang ist serienmäßig mit einem Sechsgang-DSG ausgestattet.
Und dann die Preise
Die Auslieferung des überarbeiteten Golf beginnt mit den beiden 1.5 TSI-Varianten zu einem Preis ab 34.990 Euro. Dann haben Sie die Basisversion mit 85 kW (116 PS) und einem Sechsgang-Schaltgetriebe. Basic gilt übrigens nicht für die Ausstattung, denn er verfügt bereits serienmäßig über das digitale Cockpit, LED-Beleuchtung, das Multimediasystem Ready to Discover, die Klimaanlage climatronic, Parksensoren und den adaptiven Tempomat. Der Golf Variant Kombi ist ab €35.990 erhältlich. Der Golf eHybrid mit einer Systemleistung von 150 kW (204 PS) kommt im August auf den Markt und wird ab 44.490 € in einer reichhaltiger ausgestatteten und limitierten 50-Edition-Version erhältlich sein. Im September folgen der sportlichere GTI, GTE und Golf R. Letzterer hat einen Motor mit 245 kW (333 PS), der GTE leistet 202 kW (275 PS) und der GTI ’nur‘ 195 kW (265 PS). Dies ist das erste Mal, dass der Plug-in-Hybrid GTE leistungsstärker ist als der GTI.