Doppeltest: Volkswagen Tiguan vs. Tayron – Was ist der Unterschied und welchen sollten Sie haben?
Maße
Auf dem Papier ist der Tayron der größere Bruder. Er misst 4,77 Meter in der Länge und ist damit 22 Zentimeter länger als der Tiguan, der mit 4,54 Metern nur wenig kompakter bleibt. Auch der Radstand des Tayron ist mit 2,79 Metern länger als der des Tiguan mit 2,68 Metern. Das bedeutet mehr Platz im Innenraum, vor allem im Fond. Wer regelmäßig viel Gepäck transportiert, dem stehen im Tiguan bereits ordentliche 652 Liter zur Verfügung, die in der Plug-in-Hybrid-Version – dem eHybrid – auf 490 Liter schrumpfen. Der Tayron legt noch eine Schippe drauf und bietet 885 Liter bzw. 705 Liter in der Plug-in-Hybridvariante. Innerhalb des Volkswagen Konzerns gibt es eigentlich nur einen SUV, der etwas mehr Kofferraumvolumen bietet: der Skoda Kodiaq mit rund 900 Litern.
Siebensitziger SUV
Doch beim Tayron geht es nicht nur um Gepäckraum. Volkswagen bietet auch die Option einer dritten Sitzreihe an, die den SUV in einen Siebensitzer verwandelt. Praktisch für Familien mit mehr als drei Kindern. Die dritte Sitzreihe ist nicht für Erwachsene geeignet. Die Beinfreiheit ist wirklich für Kinder gedacht.


Freundlich gegen hart
In Bezug auf das Design scheinen sich der Tiguan und der Tayron auf den ersten Blick nicht großartig zu unterscheiden. Volkswagen behauptet, dass es kaum ein gemeinsames Blech gibt, aber man muss schon genau hinsehen, um die Unterschiede zu erkennen. Der Tiguan hat im Vergleich zur Vorgängergeneration ein runderes und freundlicheres Aussehen erhalten, während der Tayron einige straffere Linien aufweist, die an den früheren Tiguan erinnern. Vor allem die kantigen Radkästen verleihen dem Tayron ein robusteres Aussehen und lassen ihn ein wenig härter wirken als den Tiguan.

Innere
Im Innenraum wird es eine noch größere Herausforderung, die Unterschiede zu erkennen. Der Innenraum des Tayron und des Tiguan ist nämlich identisch. Das ist nicht verwunderlich, denn Volkswagen wird offensichtlich nicht Millionen in die Entwicklung eines völlig neuen Innenraums investieren, wenn sie bereits einen für den Tiguan entwickelt haben. Beide Modelle haben einen großen horizontalen Touchscreen in der Mitte. Volkswagen hat die Software inzwischen richtig hinbekommen, so dass sie reibungslos funktioniert. Eine nette Geste ist, dass die physischen Tasten am Lenkrad bei Volkswagen wieder vorhanden sind. Die vorherige Generation hatte Touch-Bedienelemente am Lenkrad und das war nicht gerade ein Erfolg. Jetzt können Sie glücklicherweise eine Taste auf die altmodische Weise drücken, ohne dass die Lautstärke versehentlich in den Tinnitus-Modus wechselt.


Motoren
Auch unter der Motorhaube sind die Unterschiede gering. Beide Modelle basieren auf der MQB Evo-Plattform und teilen sich die gleichen Antriebe. Volkswagen bietet einen 1.5 eTSI Mildhybrid an, der im Tiguan mit 95 oder 110 kW (130 oder 150 PS) erhältlich ist, während der Tayron nur die 150-PS-Version erhält. Außerdem gibt es die Plug-in-Hybrid-Versionen, die 150 oder 200 kW (204 oder 272 PS) leisten. In den Niederlanden wird der Plug-in-Hybrid zweifellos die beliebteste Version sein, denn er hat günstige CO2-Emissionen und ist daher finanziell attraktiver. Die elektrische Reichweite ist auch gut für den Geldbeutel, denn in den Niederlanden können Sie dank einer echten Reichweite von 100 Kilometern (130 km WLTP) fast alle Fahrten mit dem Tiguan und Tayron PHEV elektrisch zurücklegen. Wer eine Ladestation zu Hause hat, kann also sehr sparsam fahren.

Erfahrung am Steuer
Ein weiterer Grund, sich für die PHEV-Versionen zu entscheiden, ist das Fahrwerk: Die Plug-in-Hybride des Tiguan und Tayron erhalten serienmäßig ein adaptives Fahrwerk. Dynamic Chassis Control (DCC) nennt man das bei Volkswagen. Damit können Sie das Fahrverhalten ganz nach Ihrem Geschmack einstellen. Im Komfortmodus absorbiert die Federung Unebenheiten mühelos, während im Sportmodus das Auto etwas straffer auf der Straße liegt und Sie eine Kurve nehmen können, ohne das Gefühl zu haben, ein Schiff zu fahren.

Hinter dem Lenkrad fühlt sich der Tiguan ein wenig agiler an als der Tayron, einfach weil er kompakter und leichter ist. Aufgrund seiner größeren Abmessungen fühlt sich der Tayron als Langstreckenfahrzeug etwas logischer an, obwohl der Tiguan natürlich auch kein kleiner Junge ist. Der Unterschied im Fahrverhalten ist nicht groß, aber wenn Sie viel in der Stadt unterwegs sind, kann der kleinere Wendekreis des Tiguan ein Vorteil sein.

Preise für Tiguan und Tayron
Was den Preis angeht, gibt es allerdings einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden. Die Einstiegsversion des Tiguan (130 PS Mildhybrid) beginnt bei 46.990 Euro, während der 150 PS Mildhybrid Tayron 57.490 Euro kostet. Bei den Plug-in-Hybrid-Versionen liegen die Preise jedoch dicht beieinander. Der Tiguan eHybrid mit 204 PS beginnt bei 49.990 Euro, während der Tayron eHybrid mit demselben Motor 52.490 Euro kostet. Das Mehr an Platz und Serienausstattung des Tayron hat also seinen Preis, den wir aber gerne zahlen. Für 2.500 Euro bekommen Sie im Tayron einfach deutlich mehr Platz. Beachten Sie, dass es den Tayron PHEV nicht als Siebensitzer gibt, denn dafür nimmt das Batteriepaket zu viel Platz ein.
Was also die beste Wahl ist, hängt hauptsächlich von Ihren Bedürfnissen ab. Haben Sie eine große Familie oder brauchen Sie einfach mehr Platz? Dann ist der Tayron eine logische Wahl. Wenn Sie aber nicht unbedingt mehr Platz brauchen und lieber etwas Kompakteres und Agileres fahren möchten, dann ist der Tiguan eine ausgezeichnete Wahl. Aber vergessen Sie nicht, dass Skoda den Kodiaq für weniger Geld im Ausstellungsraum hat. Im Video erzählen wir Ihnen mehr: