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„Donkervoort entscheidet sich wieder für Ford-Motoren“

November 18, 2024

„Donkervoort in Partnerschaft mit Ford“

Offiziell hat Donkervoort die Zusammenarbeit mit dem neuen Motorenlieferanten noch nicht bekannt gegeben. Wenn man sich alle Fakten ansieht, kommt man schnell zu Ford. So ist zum Beispiel Amko Leenarts – seit fast dreizehn Jahren das Design-Ass von Ford Europa – seit fast fünf Jahren als Beiratsmitglied mit Donkervoort verbunden. Donkervoort Automobiles und Ford haben also einen kurzen Draht zueinander. Außerdem kann Ford auch technische Unterstützung anbieten.

Historisch fundiert

Außerdem ist die Entscheidung für Ford-Antriebsstränge historisch bedingt. In der Vergangenheit lieferte Donkervoort zum Beispiel den D8 Zetec aus, also mit einem Ford-Motor. Auch der S8A und der S8AT hatten einen Ford-Antriebsstrang: einen 2,0-Liter-OHC. Kurzum: Es gibt also eine Geschichte.

Andere Marken vor Donkervoort

Darüber hinaus gewinnt Ford als Motorenlieferant für kleinere Hersteller an Boden. So hat beispielsweise das britische Unternehmen Ariel Motors – bekannt für den Atom und den Nomad – bereits auf Ford-Motoren umgestellt, während Ariel zuvor einen Vertrag mit Honda hatte. Der BAC Mono – ein extremer Einsitzer aus Großbritannien – ist mit einem 2,3-Liter-EcoBoost-Vierzylinder von Ford erhältlich.

EcoBoost-Motoren: 2.3 I4, 2.7 V6, 3.0 V6 oder 3.5 V6

In der Ford-Produktpalette gibt es vier Motoren, die für Donkervoort von Interesse sein könnten. Der erste ist ein 2.3 EcoBoost. Er kann nämlich auch in Längsrichtung eingebaut werden, was in einem Donkervoort ein Muss ist. Im Focus ST leistet dieser 2.253 cm³ große Vierzylinder 280 PS und ein sattes Drehmoment von 420 Nm. Im Ford Mustang ist dieses Triebwerk sogar für 317 PS und 434 Nm Durchzugskraft gut. Die Leistung dieses Antriebsstrangs kann mit einigen Modifikationen leicht gesteigert werden. Das sichere Spektrum reicht von 350 bis sogar 500+ PS. Das ist für einen Hersteller wie Donkervoort sehr interessant. Im Vergleich zum Audi-Motor opfert Donkervoort einen Zylinder.

Donkervoort

Auch V6-Motoren

Eine Alternative ist der 3,5-Liter-V6 EcoBoost. Dieser Motorblock kann – mit Hilfe von zwei Turbos – problemlos 450 PS und 690 Nm Drehmoment erzeugen. Ford bietet auch einen wesentlich neueren 3,0-Liter-EcoBoost-V6-Motor an, zum Beispiel im Raptor. In diesem Modell liefert dieser Antriebsstrang mehr als 410 PS. Es gibt also viele Optionen. Eine Alternative ist der 246 kW (335 PS) starke 2.7L EcoBoost V6, der auch im Raptor zum Einsatz kommt. Der Donkervoort F22 ist optisch viel größer und breiter als der D8 GTO. Es gibt also genug Platz, um möglicherweise einen V6 in den Motorraum einzubauen. Außerdem eignen sich alle Ford-Motoren für ein Tuning, denken Sie an Anbieter wie Mountune oder Cosworth.

Expansion in den Vereinigten Staaten

Der größte Vorteil der Ford-Motoren 2.3, 2.7, 3.0 und 3.5: Sie sind alle für den Einsatz in den Vereinigten Staaten homologiert. Das würde bedeuten, dass Donkervoort in den USA weiter expandieren könnte, einem wichtigen Markt, auf dem viele wohlhabende Autoliebhaber leben. Derzeit ist Donkervoort dort nur in geringem Umfang aktiv.

Alternative zu Ford?

Nun, das sind nur wenige und sehr wenige. Erschwinglichkeit und Zuverlässigkeit sind ebenfalls wichtig. Koenigsegg hat immer noch einen Koenigsegg Tiny Friendly Giant Twin Turbo Freevalve 3-Zylinder im Regal stehen. Dieser kleine Block leistet 600 PS bei 7.500 U/min und erreicht eine rote Linie bei 8.500 U/min. Das Drehmoment beträgt 600 Nm zwischen 2.000 und 7.000 U/min. Das Triebwerk selbst wiegt nur 70 Kilogramm. Das passt gut zur Donkervoort-Philosophie ‚weniger ist mehr‘. Es wäre ziemlich überraschend, wenn Donkervoort sich für einen kleinen Akteur wie Koenigsegg entscheiden würde, auch in Anbetracht seiner Beziehung zu Ford.

Donkervoort F22 Finale Fünf

Um sich gebührend von der Ära Audi zu verabschieden, hat Donkervoort den F22 Final Five entwickelt. Diese Version hat Carbon-Keramik-Bremsscheiben (spart insgesamt 10 Kilogramm), einen Titan-Auspuff (spart 4 Kilogramm), leichte Carbon-Räder und eine Karosserie aus Vision Carbon. Das Ergebnis ist ein Donkervoort F22, der nicht 750, sondern nur 716 Kilogramm wiegt. Im Final Five leistet der Audi 2,5-Liter R5 TFSI immer noch 367 kW (500 PS) und 640 Nm Drehmoment. Das ist genug Leistung, um in 2,5 Sekunden auf 100 km/h und in 7,5 Sekunden von 0-200 zu sprinten. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 290 km/h. Das Preisschild des F22 Final Five? Satte 315.000 Euro in Europa, ohne Steuern. Das bringt den Preis für einen Donkervoort F22 Final Five in den Niederlanden schnell auf rund 450.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer und BPM, wenn nicht sogar mehr.

Audi Motoren in Donkervoort

Donkervoort führte 2011 den Fünfzylinder von Audi im D8 GTO ein. Dieser Motor verwandelte einen bereits schnellen Donkervoort in etwas Außergewöhnliches. Anfangs leistete der D8 GTO 280 kW – Audi erlaubte dem Motor nicht, mehr Leistung zu erbringen – aber als der F22 Ende 2022 auf den Markt kam, leistete derselbe Motor 367 kW. Eine höhere Motorleistung wurde von Audi zu dieser Zeit erlaubt.

Erklärung von Donkervoort

„So sehr der Fünfzylindermotor Donkervoort definiert hat, so sehr gilt auch ein Sprichwort: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Bald wird der exklusive Club der Hypercar-Marken etwas Neues zu befürchten haben. Spoiler-Alarm: Es ist weder elektrisch, noch ist es ein Multi-Millionen-Dollar-Auto. Bleiben Sie dran!“, sagte Donkervoort in einer Erklärung. Was halten Sie davon? Ford? Oder doch ein anderer Hersteller?

Versteckter Hinweis?

Donkervoort hat mehrere Fotos von der F22 Final Five veröffentlicht. Eines der Fotos zeigt im Hintergrund einen Donkervoort D20, von dem nur zwei Exemplare gebaut wurden. Mit diesem Modell begann die Zusammenarbeit mit Audi, wenn auch in einem sehr kleinen Rahmen. Noch interessanter ist, dass der D20 mit einem 2,8-Liter Audi V6 ausgestattet ist. Könnte das ein Hinweis auf einen Donkervoort mit einem V6-Motor sein?


























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