Auto Nachrichten Hintergrund

Auge in Auge mit Lancia Rallye-Legenden – eine glorreiche Geschichte

August 1, 2025

Miki Biasion ist eine lebende Legende. Zwei Weltmeistertitel und unzählige Siege machen seinen Namen untrennbar mit Lancia verbunden. In den 1980er Jahren wurde er das Gesicht der italienischen Marke in der Rallye-Weltmeisterschaft. Mit seinen Lenkkünsten, seinem technischen Feedback und seinem Charakter führte er unter anderem den Delta HF Integrale zu nie dagewesenen Höhenflügen. Heute ist er wieder an der Entwicklung der Zukunft von Lancia beteiligt.

Biasion wurde 1958 in Bassano del Grappa geboren und kam über Fiat-Wettbewerbe zu den ganz Großen bei Lancia. In den Jahren 1988 und 1989 wurde er Rallye-Weltmeister. Seine Rolle ging über das Lenken hinaus. Er war Berater, Testfahrer und jetzt Botschafter. Aber um Biasions Beitrag zu verstehen, müssen Sie die größere Geschichte von Lancia im Rallyesport kennen. Wir freuen uns, diese für Sie darzulegen.

Lancia Stratos HF: der Beginn einer nie dagewesenen Ära

Der Lancia Stratos HF von 1973 war das erste Rallyeauto, das von Grund auf für den Wettbewerb entworfen wurde. Das Design von Marcello Gandini (Bertone) war radikal: kurz, breit, niedrig und mit einer steil abfallenden Nase. Beachten Sie vor allem die steilen Fenster und das abrupt abgeschnittene Heck. Es ging um Agilität und Gleichgewicht.

Unter der Haube steckte der 2,4-Liter-V6-Motor aus dem Ferrari Dino, der als Mittelmotor platziert war. Mit einem Gewicht von knapp über 900 Kilo und einer perfekten Gewichtsverteilung war der Lancia Stratos unerbittlich schnell. Nicht umsonst gewann Lancia mit ihm drei Konstrukteursmeisterschaften in Folge. In den Jahren 1974, 1975 und 1976 holte die Marke den Sieg.

Lancia 037 Rallye: der letzte Champion mit Hinterradantrieb

In den frühen 1980er Jahren kehrte Lancia mit dem 037 Rally zurück, der für die grenzenlose Gruppe B-Ära konzipiert war. Im Gegensatz zu Audi entschied sich Lancia für den Hinterradantrieb. Der 037 hatte ein Rohrchassis mit einer leichten Karosserie von Pininfarina, die aus Kunststoffpaneelen bestand. Die Front- und Heckklappe ließ sich für einen schnellen Service bei Rallyes vollständig öffnen.

Angetrieben von einem mechanischen 2,0-Liter-Vierzylinder-Kompressor, leistete er 239 kW (325 PS). Sein geringes Gewicht (etwa 960 kg) und die direkte Lenkung machten ihn zu einem Meister auf verschiedenen Untergründen. Trotz der Einführung des Allradantriebs gelang es Lancia 1983, die Konstrukteursmeisterschaft zu gewinnen.

Lancia Delta HF Integrale: die Ikone

Der Delta HF Integrale ist die bekannteste Rallye-Waffe von Lancia. Was als anständige Schräghecklimousine begann, entwickelte sich in den 1980er und 1990er Jahren zu einer Rallye-Legende. Ab 1986 folgten Versionen wie der HF 4WD, Integrale 8V, 16V und der breitschultrige Evoluzione.

Die Straßenversionen hatten breite Radkästen, Luftschlitze und Spoiler. Der Evoluzione hatte eine breitere Spur, einen Luftschlitz auf der Motorhaube und den ikonischen Martini-Streifen. Die Turbomotoren leisteten zwischen 136 und 158 kW (185 und 215 PS) und im Rallye-Trimm stieg die Leistung auf 257 kW (350 PS). Der Allradantrieb sorgte für beispiellosen Grip unter allen Bedingungen. Zwischen 1987 und 1992 gewann Lancia sechs Herstellertitel in Folge. Das ist immer noch ein Rekord in der WRC.

Lancia Corse: zurück zu seinen Wurzeln

Lancia lässt sein sportliches Erbe unter dem Label Lancia Corse wieder aufleben. Die Marke spricht von einer Wiedererweckung der reichen Geschichte der Marke, in der die Geister des Stratos, 037 und Delta weiterleben. Mit Miki Biasion als engagiertem Experten baut Lancia an einer Zukunft, in der Zukunft und Geschichte Hand in Hand gehen. Und das alles mit einer gesunden Dosis italienischen Charakters.







Lancia lässt auch das kultige HF-Label wieder aufleben. Das Akronym, das für High Fidelity steht, kehrt auf die sportlichen Topversionen zukünftiger Modelle zurück. Mit dem neuen Lancia Ypsilon HF als Vorreiter, der mit einem leistungsstarken Elektroantrieb und sportlichem Aussehen ausgestattet ist, zeigt Lancia, dass Leistung und Charakter wieder im Mittelpunkt seiner Strategie stehen. Auch der reguläre Ypsilon profitiert von zusätzlicher Sportlichkeit in Form der HF-Line Version.