5 Fakten zur BMW 5er Produktion
Der BMW 5er steht vor einer neuen Modellgeneration. Im Großen und Ganzen handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Vorgängermodells, aber es gibt auch einige wichtige Neuerungen. So wird das neue Modell erstmals auch als vollelektrischer BMW i5 angeboten. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den neuen BMW 5er. Jetzt konzentrieren wir uns vor allem auf seine Produktion, die Ende Juli im BMW-Werk Dingolfing bei München angelaufen ist.
Im Großen und Ganzen ähnelt der Produktionsprozess des BMW 5er dem anderer Fahrzeuge. Verschiedene Komponenten kommen zusammen, bilden Teile, der Antriebsstrang entsteht und wird mit dem Rest des Fahrgestells verschmolzen. Auf einer separaten Linie wird die Karosserie produziert, und schließlich wird alles zu einem kompletten BMW 5er – oder BMW i5 – zusammengefügt. Das folgende Video zeigt den Produktionsprozess im Detail. Dennoch weist der Produktionsprozess einige besondere, auffällige oder ungewöhnliche Elemente auf. Wir listen die fünf interessantesten Fakten auf.
So baut BMW den neuen 5er (2024) – BMW Group Werk Dingolfing – AutoRAI TV
1. Statistik und die Bedeutung der Serie 5
Der BMW 5er ist eines der beliebtesten Modelle der Marke. Es versteht sich also von selbst, dass die 5er-Serie auch für die Produktion wichtig ist. Der 5er bildet sogar nach eigenen Angaben das Herzstück der Produktion in Dingolfing, dem größten Werk der Marke. Allein im Jahr 2022 wurden mehr als 280.000 Einheiten des BMW 5er produziert. Vor allem mit der baldigen Einführung des neuen BMW M5 und des BMW 5er Touring rechnet BMW damit, dass diese Zahl die Marke von 300.000 Einheiten pro Jahr überschreiten wird.
Weitere Zahlen: Seit der Eröffnung des BMW-Werks in Dingolfing vor genau 50 Jahren wurden rund 12 Millionen BMWs produziert. Davon entfallen allein auf die BMW 5er Reihe 8 Millionen Einheiten. Der allererste BMW, der im Werk produziert wurde, war übrigens auch ein 5er, ein 520i in der Farbe Tangerine, also Orange. Totale 1970er Jahre. Das Werk produziert derzeit die BMW 4er bis 8er Reihe (nicht die X-Modelle) und den BMW iX. Der Anteil der Elektromodelle, die vom Band laufen, nimmt zu. Es wird erwartet, dass bereits im nächsten Jahr 40 % der Produktion darauf entfallen werden.
Schließlich gehen die produzierten BMW Modelle in die ganze Welt. Neun von zehn produzierten BMW Modellen werden heute an Kunden außerhalb Deutschlands verkauft. Das gilt übrigens für alle BMW Modelle, nicht nur für die, die hier in Dingolfing produziert werden.
2. Digitale Kopie der Fabrik
BMW nutzt für seine Fabriken das selbst entwickelte, so genannte iFactory-Prinzip. Kurz gesagt bedeutet dies, dass das Management der Fabriken auf den drei Prinzipien Digital, Lean und Green basiert. Entweder Digitalisierung, effiziente und rationelle Produktion und Nachhaltigkeit. Erstere nutzt fortschrittliche Technologien, einschließlich der Anwendung von KI (künstlicher Intelligenz). So ist beispielsweise die Qualitätskontrolle weitgehend automatisiert. Intelligente Kameras mit KI-Technologie erkennen zum Beispiel, ob ein Teil fehlt, nicht gerade sitzt oder etwas anderes von der Norm abweicht. Insgesamt gibt es bis zu 60 Anwendungen von KI in der Fabrik.
Noch interessanter ist, dass BMW vollständige digitale Kopien seiner Fabriken anfertigt. Die aktuelle Fabrikhalle wird sehr genau gescannt und diese Daten werden mit einem CAD-Programm zu einer genauen 3D-Kopie der Fabrik umgewandelt. Dank Sensoren und Kameras kann diese 3D-Kopie sogar die Situation in der realen Fabrik in Echtzeit zeigen. Die 3D-Kopie kann aus allen Blickwinkeln betrachtet werden, aber man kann sie auch selbst mit einer VR-Brille durchwandern. Eine solche digitale Kopie wird von jedem BMW-Werk erstellt.
Dieser so genannte „digitale Zwilling“ der Fabrik hat mehrere Anwendungen. So kann beispielsweise ein Produktionsleiter eine Produktionslinie aus der Ferne überwachen oder sehen, wie die Prozesse in einem anderen BMW-Werk ablaufen. Die 3D-Kopie wird auch verwendet, um eine künftige Produktionslinie genau in die Fabrikhalle einzupassen. Apropos, sehen Sie, welches Auto hier als Beispiel für eine zukünftige Produktionslinie gezeigt wird? Könnte der BMW i Vision Dee doch noch nahezu unverändert in Produktion gehen?
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3. BMW 5er fährt selbstständig durch das Werk
BMW verfügt auch über eigene Technologien für das autonome Fahren. Auf öffentlichen Straßen kann man damit vorerst nicht viel anfangen, aber auf Privatgrundstücken wird es bereits genutzt. In der Tat haben viele neue BMWs bereits vor der Auslieferung an den Kunden ein Stück vollautonomes Fahren hinter sich.
Im vergangenen Jahr hat BMW in seinem Werk Dingolfing einen Pilotversuch zum automatisierten Fahren im Werk gestartet. Dabei fährt der BMW 7er vollautonom von der Montagehalle bis zur Endkontrolle. Das Pilotprojekt war erfolgreich und wird nun in größerem Umfang auch für den neuen BMW 5er eingeführt.
4. Hochgradig flexible Produktionsprozesse
In der Praxis bedeutet der Lean-Aspekt des BMW iFactory Prinzips vor allem eine sehr hohe Flexibilität. Kleine Lagerbestände ermöglichen beispielsweise eine schnelle Reaktion auf eine sich schnell ändernde Nachfrage, aber auch die Produktionslinie selbst kann mit geringem Aufwand angepasst werden. Statt einer Produktionslinie pro Modell laufen die verschiedenen Modelle und Versionen einfach von derselben Produktionslinie ab.
Natürlich gibt es eine gewisse Sortierung, aber der BMW 7er, der BMW i7 und der BMW iX zum Beispiel werden scheinbar wahllos am Fließband durcheinandergewürfelt, ebenso wie der neue BMW 5er und der ‚alte‘ 6er Gran Turismo. Die Montageautomaten wissen jedoch genau, welche Bauteile in welches Auto gehören. Eine separate Versorgungsleitung sorgt dafür, dass die richtigen Komponenten zur richtigen Zeit bereitstehen.
5. BMW produziert auch Honig
Schließlich das grüne Thema des BMW iFactory Prinzips. Nachhaltigkeit zeigt sich in vielen Formen. Die offensichtlichsten sind eine Vielzahl von Maßnahmen zur Energieeinsparung und Emissionsreduzierung. Aber wussten Sie, dass sich das BMW Werk auch aktiv für die Artenvielfalt in der Region einsetzt? So sind beispielsweise alle Dächer – soweit möglich – begrünt. Dadurch wird Regenwasser absorbiert und gleichzeitig die Isolierung der Fabrikhalle verbessert. Eine Win-Win-Situation! Ab 2020 sind bereits mehr als 30.000m2 Dachfläche begrünt. Außerdem gibt es in der Anlage mehr als 100 Obstbäume. Bei all dem lässt sich BMW von externen Biologen beraten, um sicherzustellen, dass die Begrünung auch wirklich einen Mehrwert bringt.
BMW geht noch einen Schritt weiter und hat sogar eigene Bienenvölker, die von der Begrünung der Dächer und der Umgebung des Werks leben. Tatsächlich leben heute 40 Bienenvölker auf dem Werksgelände und in dessen Umgebung. Wenn Sie also die Fabrik besuchen, können Sie ein Glas echten BMW Honig mitnehmen.